Hossa! Da hauen Metal Heaven Records glatt ein neues Album - "Kingdom Of Evil" betitelt - einer vermeintlich neuen Band namens
Angels Of Babylon raus und dennoch sieht man direkt auf dem beiligenden Promozettel, dass einem die Namen geläufig vorkommen.
Genau, die beiden Bekannten heißen
Dave Ellefson am Bass (Tieftöner bei
Megadeth von 1983 bis 2002) und Stöckeschwinger
Kenny Earl 'Rhino' Edwards (Drummer bei
Manowar in den Jahren 1991-94). Verstärkt durch den Sänger
David Fefold und Saitenhexer
Ethan Brosh will man nun mit dieser ganz neu formierten halben Supergroup die Welt im Sturm erobern. Fein fein - dann mal schnell die CD in den Player geschmissen, könnte ja laut Beschreibung brauchbar für die Lauscher sein.
Zu Beginn des ersten Songs "Conspiracy Theory" gibt es direkt den vollen Keyboard/Orgel-Bombast auf die Ohren, der schon böse in die Melodic Metal/AOR-Ecke driftet und nicht die Vermutungen aufkommen lässt, man habe es wirklich mit einer reinen, auf Power Metal ausgerichteten Band zu tun. Schlecht Reden will ich das Ganze nicht, die Herren können wirklich was, doch hatte man nun einmal bei den früheren Combos etwas härtere Töne angeschlagen.
Allerdings: die Stimme von
David Fefolt will mich irgendwie ein wenig an
Tony Martin, Goldkehlchen bei
Black Sabbath zwischen 1987 und 1991 und von 1993 und 1996, erinnern, was ich natürlich als großen Pluspunkt werte. Im weiteren Verlauf des Albums werden zudem eine (wie ich finde, etwas überflüssige) Ballade ("Tear Out My Heart") und zwei etwas rockiger gestaltete Titel ("Oh How The Mighty Have Fallen" und "Tarot") geboten, bei dem das erste Mal wirklich der Fuß mitwippt und der Kopf leicht mitwackelt: Zu ekstatischem Gebange reicht es allerdings immer noch nicht ganz. Beim danach folgenden Titelsong geht man dann noch einen Gang mehr mit, und langsam steigert sich die Qualität des Albums in meinen Ohren.
Daraufhin folgt ein knapp drei Minuten langes Keyboard-Interlude, das den Namen "The Remnant" trägt. Weiter geht's mit "
Angels Of Babylon", wo wieder die Erinnerung an
Tony Martin hoch kommt, gefolgt vom Rausschmeißer "Second Coming", welchen man halb balladesk, dennoch gefühlvoll, wie auch mit einer gewissen Härte interpretiert.
Nach knapp 46 Minuten ist dann auch Schluss mit Lustig.
Fazit: Man wird mit diesem Album sicherlich keinen Meilenstein veröffentlichen, auch nicht an die Meisterwerke in bereits zuvor gespielten Bands anknüpfen oder die Musikwelt umkrempeln, doch ist es hörbar. Fans von ziemlich melodischem Power Metal und härterem AOR, man könnte auch sagen, leidenschaftliche Leser des "Break Out"- Magazins sollten ruhig mal ein Ohr riskieren. Auf der Richterskala von 1 bis 10 würde ich doch recht gutmütige
7 RockTimes-Uhren vergeben! Ihr könnt die Herrschaften ja gerne einmal auf der unten angegebenen Band-MySpace-Seite anhören!