Antipeewee / Madness Unleashed
Madness Unleashed Spielzeit: 40:38
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2015
Stil: Thrash Metal

Review vom 23.01.2016


Jens Groh
Aus ihrem Musikstil machen Antipeewee definitiv keinen Hehl. Cover und Backcover deuten maßgeblich auf Thrash Metal hin. Okay, das mag man scheiße finden. Ist aber irgendwie bei jungen Bands dieser Richtung gang und gäbe, die ollen 80er bis ins Detail nachzuahmen. Immerhin ist das Cover, wenn auch irgendwie hässlich, doch irgendwie lustig gemacht.
Schon auf ihrer ersten Scheibe zeigte die Formation aus Abendsberg, dass sie Sinn für Humor hat. Alleine für den Titel "Human Grill Party" gibt es einen Bonus.
Aber hier soll es ja um den Zweitling gehen:
Bei ihrer Musik wird aber nicht unbedingt nur die 80er-Keule geschwungen, auch wenn das Hauptaugenmerk auf dieser Zeitepoche liegt.
Klar, die vier Kerle und die Dame erfinden hier nichts Neues. Das wäre aber auch zu viel des Guten. Doch die Mucke des Fünfers ballert nach einem kurzen Instrumental erfrischend ungezwungen durch die Boxen. Mir persönlich gefallen besonders Songs der Marke "Rotten Smell Of Dirty Lies", mit ihren schönen Ohohoh-Chören, die etwas an die großen Iron Maiden erinnern, oder auch "Riders Of Doom", das mit seiner tollen Dynamik besonders aufhorchen lässt.
Außerdem hört die Gitarrenfraktion mit Sicherheit öfters mal die 'Jungfrauen', denn die Äxte klingen doch manches Mal danach. Hier müssen beide Daumen hoch, denn das Zusammenspiel der beiden Äxte macht verdammt Laune.
Auch die Produktion klingt sauber, nicht zu überfrachtet, dennoch nicht zu basisch und lässt alle Instrumente gut klingen.
Was der kleine, aber feine Unterschied zu manchen anderen Bands dieses Genres ist, ist der leichte Hardcore-Anteil in den Songs. Auch die Stimme hat einen Hang zum Core. Damit ist aber nicht das elendige Gebrülle neuerer Formationen gemeint, die klingen, als würde jemand unter akuter Verstopfung leiden, sondern Hardcore wie alte D.R.I. und Konsorten ihn bekannt gemacht haben. Feine Sache.
Textlich wird einmal mehr, wie schon auf der Vorgänger-Scheibe von Monstern (Cthulhu aus dem Lovecraft Universum), Politik, bis zum unausweichlichen Thrash Metal-Gehaile ("Thrash Metal Fist") einiges abgehandelt.
So bleibt am Ende des Tages nur festzustellen: mal wieder eine Thrash-Band mehr, aber eine, die wenigstens eigene Ideen hat und sich auch traut, diese umzusetzen.
Wer auf alte Recken der Marke Nuclear Assault und Co. steht, kann sich diese Scheibe auf den Einkaufzettel schreiben.
Line-up:
Phillip Schnepka (vocals)
Johannes Scheugenpflug (rhythm & lead guitar)
Thomas Meyer (drums)
Coralie Baier (lead guitar)
Alexander Schott (bass, backup vocals)
Tracklist
01:Unleashed
02:Rise Of Cthulhu
03:The Misanthrope
04:Mankind Desecration
05:Death Patrol
06:Riders Of Doom
07:Cadaver Collection
08:Feeding The Breeding Mother
09:Rotten Smell Of Dirty Lies
10:Reign Of Terror
11:Thrash Metal Fist
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