Arcanum / Control Of Insanity
Control Of Insanity Spielzeit: 38:22
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2009
Stil: Heavy Rock

Review vom 19.12.2009


Jürgen B. Volkmar
Die Schweizer Arcanum, erst vor kurzem dem Demo-Alter entwachsen, legen mit "Control Of Insanity" ihr erstes, noch im Eigenvertrieb erhältliches Werk vor.
10 Tracks, allesamt im Heavy-Bereich angesiedelt, sollen den jungen Eidgenossen das Tor zum Erfolg öffnen. Optisch, bis auf Frontröhre Gabi, die man auch der Gothic-Szene zuordnen könnte, sehen die Jungs mehr wie Alternativ-Rocker aus. Nur von diesen Merkmalen ausgehend, kann man daher in punkto Stilrichtung leicht daneben liegen.
Tatsächlich wird auf dem Erstwerk das Soundgewand mehr in die Heavy Rock-Richtung mit leichter Metal-Schlagseite aufgerollt. Am meisten erstaunt Frontfrau Gabi mit einer Stimme, die neben angriffslustig, auch druckvoll röhren kann. Bei "Losing Control" bleibt sie auch dort wo sie eigentlich hingehört, nämlich bei den Refrain-orientierten Mid-Tempo-Melodien. Arcanum haben begriffen wie wichtig es ist, überzeugende Hooklines zu formen, denn nur diese sorgen für Abwechslung und verschaffen ihren Kompositionen letztendlich Gehör. Riff-Attacken und Stakkato-Gitarreneinsätze wie auf "Free" treffen exakt den Rock-Nerv. Refrains, die von den durchdringenden Shoutings eindrucksvoll in Szene gesetzt werden, kommen speziell bei dem symphonischen "Wish" eindrucksvoll zur Geltung, Poetisch am Anfang, steigert sich der Track zu einem idealen Soundtrack für nasskalte Wintertage. Selbst das teilakustische "Fears Of Mankind" wartet mit interessanten Tempowechseln auf und zeigt eine gewisse Hektik, die den Song von reiner Durchschnittsware trennt. Melodisch mit Heavy-Ausprägung, so kann man den Output der Eidgenossentruppe wohl am besten beschreiben. Wahre Glanzlichter sind unbestritten "Rules" und die Endnummer "Watch Out", die mit ihrer Hymnenhaftigkeit eine interessante Vorschau auf das Potenzial zeigen, dass noch in den geistigen Schubladen des Quartetts steckt.
Arcanum reihen sich mit ihrem Debütalbum gewiss nicht in die Phalanx der Rockgötter ein, aber das schmälert keinesfalls das Hörvergnügen. Das Songwriting könnte an manchen Stellen noch verbessert werden, aber am Ende kommt es auf den Gesamteindruck an, und der ist mit dieser Produktion keinesfalls grenzwertig. Die nötige Power mit satten Basis-Riffing ist jedenfalls nicht zu überhören und auch die Anzahl der ohrenlastigen Rocknummern bewegt sich deutlich im schwarzen Bereich. Auf jeden Fall rockt diese Veröffentlichung - und das ist im Endeffekt entscheidend.
Line-up:
Gabi (vocals)
Sile (guitar)
Mato (bass)
Hägar (drums)
Tracklist
01:Metal Gods
02:Losing Control
03:Free
04:Wish
05:Fears Of Mankind
06:Rules
07:I Gonna Fall
08:Lovestorm
09:Toxic Passion (2009)
10:Watch Out
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