The Archangel / Akallabeth
Akallabeth Spielzeit: 66:36
Medium: CD
Label: Ams (H'ART), 2009
Stil: Prog Metal

Review vom 20.07.2009


Hans Christian Düllick
»Who am I? I am a musician!« So aufschlussreich beginnt der Pressetext zu diesem Album, wobei einige sich schon gedacht haben werden, dass es sich bei diesem Interpreten nicht um den Fahrer einer Kehrmaschine handelt wird. So ist dieses also ein Soloprojekt des Gabriele Manzini, der bereits, seiner Aussage nach, 1984 begann das Piano zu studieren. Zudem war er in den Bands Ubi Maior, The Watch, Darksky, Winter Mist, 3 Dreams und Never Dreamt aktiv und kam mit diesen bereits an viele Flecken dieses blauen Planeten.
Da er neben eben genannten Formationen ebenfalls alte Größen, wie Rainbow, Deep Purple, Rush, Pink Floyd, Genesis usw., als Inspirationsquelle benennt, was auch beim Durchlauf des Albums erkennbar wird, war das 'Namedroping' an dieser Stelle nicht ganz sinnfrei.
Bereits 2006 begann der besagter Musikant mit den Aufnahmen zu seinem Soloalbum, welches stimmlich durch Sänger unterschiedlichster Bands, wie beispielsweise von Zak Stevens
(Circle II Circle, Savatage, Machines Of Grace), unterstützt wurde. Da es sich bei diesem Album zudem um ein Konzeptalbum handelt in dem es um die Geschichte von "The Nùmenor" von J. R. R. Tolkien geht, muss an dieser Stelle zu der textlichen Orientierung kein Wort mehr verloren werden.
Wie bereits an der musikalischen Ausrichtung des Songwriters erkennbar, dominieren auf dieser Scheiblette zumeist das Keyboard und der Synthesizer, jedoch auch, was hier sehr prägnant erkennbar wird, die Hammondorgel. So werden oft Erinnerungen an alte Größen wie Iron Butterfly und oben genannte wachgerufen, was einen gewissen Reiz ausmacht. So beginnt das erste Lied wie "Atlantis", nur dass es noch durch gezupfte Gitarren unterlegt wird.
Über allem schweben also die besagten Tasteninstrumente, wobei die Gitarren meist im Hintergrund verweilen und selten aktiv die Melodieführung übernehmen. Es werden zwar des öfteren Gitarrensoli eingestreut, doch sind diese eher marginal. Die Gitarren haben hier vielmehr die Aufgabe, durch ihre Verzerrung bzw. in Form von akustischen Einlagen die eigentlich federführenden Instrumente zu untermalen oder gegebenenfalls etwas Druck zu erzeugen.
Das Tempo ist ausschließlich im unteren Bereich, wobei der Bass und das Schlagzeug gut hörbar aufgenommen sind und dadurch Dynamik erzeugen.
Der Gesang, der ja durch unterschiedliche Sänger und auch Sängerinnen vorgetragen wird, wird gut eingesetzt und weiß zu überzeugen, wobei man beim Einsetzen der weiblichen Vocals häufig an Nightwish-Geschichten erinnert wird. Selbiges passiert bei gesprochenen Textpassagen und sogar beim getragenen Gesang, wo man (vielleicht unbegründeterweise) an Manowar denken muss.
Dieses Album hat eine gute druckvolle Produktion erhalten. Das Songwriting und die musikalischen Fähigkeiten gehen ebenfalls in Ordnung, doch stört teilweise der übermäßige Keyboardeinsatz, der manchmal wirklich nervt. So gibt es schrille fiepende Geräuschkollagen, die für meine (diesbezüglich ungeübten) Ohren etwas zu viel sind. Musikinteressierte, die kein Problem mit Keyboards und Kirmesorgeln (wie beispielsweise bei Amorphis' "Tales From The Thousand Lakes"), können bedenkenlos zugreifen. Auch Anhänger dieses Genres, Nightwish-Freunde, aber auch Pink Floyd- oder Iron Butterfly-Sympathisanten sollten ein Ohr riskieren.
Line-up:
Gabriele Manzini (piano, Hammond, mellotron, synth)
Damian Wilson (vocals)
Alessandro Dovì (electric guitar)
Ettore Salati (acoustic guitar)
Gualtiero Gorreri (bass)
Davide Martinelli (drums)

Guests:
Damian Wilson [Threshold] (vocals)
Zac Stevens [Circle II Circle / Ex-Savatage] (vocals)
Ted Leonard [Enchant] (vocals)
Tracklist
01:Gift Of Love
02:The Forbidding
03:The Shade Of Nùmenor
04:See Myself In You
05:Rings Of Power
06:Raise The Sword
07:Power Within
08:The Faithful And The Faithless One
09:Red Clouds War
10:The Downfallen:39 Days OF Madness
11:Lidless Eye
12:The Price
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