"Uch Alder" von 2012 stellt also das Debüt dar, das zunächst als Download über die Bandhomepage erhältlich war und nun auch in gepresster Form vorliegt. Tja, und so wie die Winter-Herren keine Nordländer sind, haben wir es auch nicht mit Black Metal zu tun, höchstens stellenweise.
Ist gar nicht mal so leicht das einzuordnen. Heavy Metal, Thrash Metal, etwas Black und Death dabei - immer wieder leicht anders serviert, was ich spannend finde.
Wobei es schon meistens Metal der Marke 'voll auf die Glocke' gibt, gleich der Opener "Defcon 5" zeigt dabei, wo es lang geht. Obwohl 'Defcon 5' eigentlich der Friedenszustand ist, klingt es gar nicht so friedlich… sondern eher nach aggressivem Heavy Metal mit leicht angekeiften Vocals.
Ähnliches gibt es dann auf der ganzen CD mal etwas langsamer, etwas schneller, etwas melodischer oder böser - sowohl was die instrumentale Seite als auch die Stimme betrifft. Während einiges angethrasht wirkt, zeigen Songs wie" Struggle To Live" oder "I Dream Infrared", das sogar akustische Parts und weiblichen Gastgesang von
Rubina Amaranth bietet, die Band von einer anderen Seite.
Das darauf folgende "Dark Side Of The World" täuscht erst mit einem sanften Anfang an, um dann richtig 'evil' und heavy zu werden, zumindest mal für die ersten beiden Minuten, später kommen sowohl melodische als auch flotte Parts vor. Toller Track mit vielen Ideen. Mein Highlight der Scheibe, wobei "When Colours Fade To Grey" diesem kaum nachsteht und ebenfalls durch einen cleveren Aufbau besticht.
Natürlich gibt es noch mehr Details in den 68 Minuten von "Uch Alder" zu entdecken, will hier ja nicht alles verraten...
Metal-Fans mit einer Bandbreite von traditionellem Heavy Metal bis Thrash Metal hören einfach mal rein.
Zum Schluss gibt es übrigens drei neu eingespielte Versionen vom zweiten Demo "How To Use An Open Fire", manche der anderen Songs sind gar noch älter. Da mag es wie einigen fein-geistigen Getränken sein: Es braucht Zeit zum Reifen.
Doch wollen wir mal nicht hoffen, dass Arctic Winter bald wieder erstarren, sondern dass die Lawine in Gang gesetzt wurde und es mit der Band nun besser läuft.
Können und Spielfreude sind vorhanden - überhaupt scheinen die Saarländer angenehm mit Spaß dabei zu sein (siehe auch Front- und Backcover und diverse Kommentare im Booklet) und dies auf ihre Hörer zu übertragen.