Armageddon / Necromantic Celebration
Necromantic Celebration Spielzeit: 47:25
Medium: CD
Label: Emanes Metal Records, 2011 (CD), 2012 (LP)
Stil: Black Thrash Metal

Review vom 22.03.2012


Andrea Groh
Armageddon (bzw. Harmageddon und noch diverse weitere Schreibweisen) - die in der Offenbarung des Johannes erwähnte Endschlacht hat schon einige Bands bei der Namensgebung inspiriert, so dass man sich stets erst mal fragt, welche davon nun gemeint sind. Diese hier kommen aus Frankreich, wobei es neben diesen aus La Madeleine noch welche aus Franconville gab.
Armageddon ist in vorliegenden Fall ursprünglich der Künstlername von Silvere Cattau gewesen, dem mittlerweile ehemaligen Schlagzeuger der Black-Metaller Lord. Dieser kam 2003 auf die Idee, ein Soloprojekt zu machen, bei dem er alle Instrumente selbst spielt in Bathory-Manier (wobei Quorthon durchaus auch mal Gastmusiker hatte). Zusammen mit Unholy (ebenfalls Ex-Lord) hatte Armageddon 2004 zusätzlich Unholy War, die beim "A Tribute From The Hordes To Bathory"-Sampler teilnahmen.
Alleine brachte er 2003 "Through The Endless Torments Of Hell" heraus und 2011 dann "Necromantic Celebration", die ich nun vorliegen habe.
Was bietet uns Monsieur Cattau darauf? Herrlich 'oldschooligen', rumpeligen Black Thrash mit den entsprechenden, keifenden Vocals. Musikalische Virtuosität darf man in einem solchen Fall natürlich nicht erwarten, aber es scheppert schon ordentlich, was vor allem denjenigen gefallen dürfte, die bei Angaben wie »screaming guitars, pounding drums & hellish voices« grinsen müssen - wenn das nicht mal nach 80er klingt…
Oder anders ausgedrückt, es gibt hier:
»Guitars screaming distorted in the night
Huge drums beating pulsing with the light
Amplifiers burning all other the place
A wall of sound smashing in your face«

So muss man sich das vorstellen, wenn in "The Shadow Of The Beast" 'gethrasht' wird.
Natürlich wird auch dem Gehörnten gehuldigt, wobei "Evil Inside Of Me (The Possession)" herausragt, nicht nur weil es über sieben Minuten lang ist, sondern aufgrund seiner Atmosphäre. Schleppender als der Rest, mit diabolischem Gelächter und Grunzen neben dem üblichen Keifen handelt es sich hierbei um das stärkste Stück der Scheibe, finde ich. Akustikparts und unheilvolles Flüstern runden diesen Eindruck ab. Dieses Highlight hat Silvere bis zum Schluss aufgehoben. Danach folgt nur noch eine Coverversion von Running Wild, aus ihrer Frühphase, als sie noch okkulte Texte hatten und vor ihrem Piraten-Image.
Was nicht heißen soll, die übrigen Songs seien schlecht, egal ob der Sargdeckelöffner mit speedigem Anfang "Haunting The Grave" oder der Pharaonen-Horror "The Curse Of Akhmenra". Dieser steigert sich nach einer sanften Einleitung zu einem tollen Track. Und auch bei dem bereits erwähnten flotten "The Shadow Of The Beast" dürften so einige Black Thrash-Herzen schneller schlagen bzw. -Köpfe geschüttelt werden nach dem dort erwähnten Motto:»And bang your head until you're dead«.
Armageddons "Necromantic Celebration" mag vielleicht keine Offenbarung darstellen und nichts Neues bieten (was auch gar nicht beabsichtigt ist), scheppert aber gut, hat ein paar gute Ideen drauf und macht Spaß, vor allem als Alternative zu Modernem Metal.
Wer auf schwarzes Geknüppel steht, das wie aus der Zeit wirkt, als die Grenzen zwischen Black, Death und Thrash noch fließend waren, sollte sich das bei Emanes Metal Records erschienene Scheibchen auf den Notizzettel schreiben.
Erfreulich, dass es so etwas noch bzw. wieder gibt. Egal, ob man das nun 'retro', 'true' oder gar 'trve' nennt.
Horns Up!
Line-up
Silvere 'Armageddon' Cattau (screaming guitars, pounding drums & hellish voices)
Tracklist
01:Necromantic Celebration
02:Pact With Darkness
03:The Shadow Of The Beast
04:I Am Your Torment
05:The Curse Of Akhmenra
06:Killing Grounds
07:The Serpent King Returns
08:Haunting The Grave
09:Evil Inside Of Me (The Possession)
10:Branded And Exiled [Running Wild cover]
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