Ascension / Far Beyond The Stars
Far Beyond The Stars Spielzeit: 67:30
Medium: CD
Label: Limb Music, 2013 (2012)
Stil: Power-/Speed Metal

Review vom 24.01.2014


Marius Gindra
Melodische Power Metal-Bands europäischer Prägung scheinen in den letzten paar Jahren wieder vermehrt auf der musikalischen Landkarte aufzutauchen. Manche von ihnen liefern solide Endergebnisse ab (wie beispielsweise die Aussies von Black Majesty), andere nerven mit von Keyboards zugekleistertem Rhapsody-Geklone und klingen lediglich wie eine etwas härtere Variante der Disney-Soundtracks. Glücklicherweise fallen die 2004 gegründeten Ascension aus Schottland nicht in letztere Kategorie und können somit auch ohne zehn Diebels in der Birne besprochen werden (Kleiner Scherz am Rande...)! Man verzichtet nämlich glücklicherweise seit jeher (fast) vollständig auf die Verwendung von Tasteninstrumenten...
Vielmehr erinnern die elf Tracks des Debütalbums "Far Beyond The Stars" in ihren besten Momenten an Stratovarius, die Griffbrett-Wichsorgien der Leadgitarre ein wenig an den egozentrischen Schweden Malmsteen und die hohen, klaren Vocals leicht an Helloween in ihrer glorreichen Kiske-Phase.
Spötter und Lästermäuler mögen dies gut und gerne in die kürzlich von einem renommierten Szeneblättchen kreierte Hobbit-Metal-Ecke schieben. Doch die Hingabe und das Talent, mit denen das Quintett an seine Arbeit geht, ist keinesfalls zu überhören.
Quietschfidele Harmonien mit unzähligen positiven Vibes, das häufige Verwenden von Doublebass-Drumming sowie Lyrics über Gott und die Welt sind eben nicht immer auf Anhieb negativ zu verurteilen, wenn sie wirklich interessant dargeboten werden. Selbst die melancholische Ballade "The Silver Tide" klingt weniger klebrig, als man erwartet. Das unnötige Roxette-Cover, das lediglich als Bonus auf der vorliegenden, neuen Version von Limb Music enthalten ist, mag man zwar gerne als überflüssig einstufen und auch die Gesamtspielzeit von über 67 Minuten ist für mein Empfinden ein wenig lang geraten, doch damit wären auch schon alle nennenswerten Kritikpunkte abgedeckt.
Die sehr cleane, saubere und trotzdem nicht saft- und kraftlose Produktion passt obendrein wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer. Übrigens: Die Erstauflage erschien bereits vor knapp zwei Jahren über das kleine japanische Label Spiritual Beast.
Fans der genannten Szenegrößen werden mit dem Kauf dieses Albums sicherlich nichts falsch machen, auch wenn zu ganz großen Klassikern der Marke "Keeper Of The Seven Keys" oder "Visions" noch etwas Luft nach oben ist...
Fairerweise: 7,5 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Richard Carnie (vocals)
Stuart Docherty (guitar)
Fraser Edwards (guitar)
Nick Blake (bass)
Dick Gilchrist (drums)
Tracklist
01:Somewhere Back In Time
02:Blackthorne
03:Reflected Life
04:Heavenly
05:Moongate
06:Orb Of The Moons (Instrumental)
07:The Silver Tide
08:The Time Machine
09:Far Beyond The Stars
10:The Avatar (Ascension)

Bonus Track:
11:Listen To Your Heart (Roxette-Cover)
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