Manuel Göttsching ist weiter fleißig und hat das zweite Paket mit überarbeiteten Werken von
Ash Ra Tempel veröffentlicht. Dieses Mal nur zwei CDs in fortlaufender Folge. Das Werk "Join Inn" ist die Nummer vier in der Reihe und bietet gleich wieder eine dicke Überraschung. Der verlorene Sohn
Klaus Schulze ist zurück in der Band und drückt der Musik sofort wieder seinen Stempel auf. Er bedient alle Tasteninstrumente und zusätzlich das Schlagzeug. Er hat somit an den entscheidenden Stellen den größten Einfluss auf die Entwicklung der Songs auf "Join Inn", derer es - fast wie bisher gewohnt - an der Zahl zwei sind.
Weiterer Neuzugang im Vokalsektor ist
Rosi Müller, die sich mit ihrem zarten Sprechgesang im Track "Jenseits" vorstellt. Die Band hat sich wieder auf ein Quartett reduziert, dessen harter Kern nach wie vor aus
Manuel Göttsching und
Hartmut Enke besteht. Der vorangegangene Ausflug in die Sphären des
Timothy Leary ist inzwischen verflogen wie der Rauch der unendlichen Joints, die während seines kurzen Intermezzos konsumiert wurden. Die Band beschränkt sich nun wieder auf das Wesentliche, die Musik.
Track Nummer eins, "Freak'n'Roll", ist gar nicht so 'freakig', wie es der Titel vermuten lässt. Göttsching gibt eindeutig den Ton an und legt mit seiner prägnanten Gitarre über die gesamten neunzehn Minuten vor. Mal etwas heftiger, ja fast heavy, doch überwiegend sehr gefühlvoll streichelt er die Saiten und lässt jeweils im passenden Moment von seinem Team-Kollegen Enke Akzente am Bass setzen. Rückkehrer Klaus Schulze vermittelt sofort wieder das Gefühl, als wäre er nie fort gewesen. Die Keys untermalen das Stück hervorragend, ohne dass dem Hörer vermittelt wird, er müsse Schulze dankbar sein muss, dass er zurückgekehrt ist. Ebenso ist es bei seinen Drums. Gleichmäßig druckvoll spielt Schulze, und ufert nicht in irgendwelche Kapriolen aus. Der erste Song der CD "Join Inn" kann als herausragend bezeichnet werden, so wie die ganze CD von mir ein 'Sehr gelungen' attestiert bekommt. Ein schönes Stück Musik, das in mir ein wohliges Gefühl aufkommen lässt, und das in jeder Beziehung zum Entspannen vom Alltagsstress geeignet ist. Ash Ra Tempel sind wieder zu Hause angekommen.