Nachdem der Organist
Vincent Crane und Schlagzeuger
Carl Palmer im Jahre 1969
The Crazy World Of Arthur Brown verlassen hatten, gründeten sie zusammen mit
John DuCann, der vorher bereits bei der Heavy Psychedelic Truppe
Andromeda mitwirkte, das Trio
Atomic Rooster. Das Debütalbum erschien 1970, bereits im selben Jahr kam der Nachfolger "Death Walks Behind You" auf den Markt, der heute neben dem dritten Album "In Hearing Of..." Klassikerstatus besitzt. Der bereits nach dem Debüt ausgestiegene
Carl Palmer gründete zusammen mit
Greg Lake und
Keith Emerson das klassische Progtrio
ELP, für ihn kam Drummer
Paul Hammond. Nach dem Ausstieg von
John DuCann machte
Vincent Crane mit wechselnden Musikern weiter - u. a. waren
Chris Farlowe,
Pete French und
Rick Parnell dabei. Diese Besetzungswechsel brachte große stilistische Veränderungen mit sich, welche mein Interesse an der Band schwinden ließen. Mit dem 1980er Combeback-Album kehrte das Trio erfreulicherweise wieder zu seinen Wurzeln zurück. Das dem damaligen Zeitgeist widerstrebende Album hatte es schwer, sich zur Zeit des New-Wave und Punk durchzusetzen. 1989 bereitete der an Depressionen erkrankte Keyboarder
Vincent Crane seinem Leben ein Ende, auch Drummer
Paul Hammond starb ein Jahr später an einer Überdosis.
Das vorliegende Album knüpft dort an, wo die Band Anfang der 70er aufgehört hat, auch hier zeichnet sich Gitarrist John DuCann für den Großteil der Kompositionen verantwortlich. Es wird hart und kompromisslos gerockt, mal schleppend im Midtempo-Bereich, mal etwas schneller, angetrieben vom druckvollen Drumspiel Pheston Heymans. In manchen Texten kommt der düstere Spirit, der schon bei ihren Frühwerken vorhanden war, zum Tragen. Als Beispiele hierfür wären "They Took Control Of You" "In The Shadows" oder "Lost In Space" zu nennen. Die kompakten Songs sind zwischen drei und knapp sieben Minuten lang. Der Gesang von Gitarrist John DuCann kommt wie gewohnt sehr kraftvoll und absolut unverkennbar herüber. Manche Stücke werden eher von der Gitarrenarbeit dominiert, bei anderen setzt hingegen Vincent Crane an der Hammond C3 dezente Akzente.
Insgesamt kommt dieses 1980er Comeback-Album, das damals auf EMI erschien sehr solide daher, jedoch fehlt es meiner Meinung nach etwas an Abwechslung, um ganz an die Qualität ihrer Frühwerke anknüpfen zu können. Dennoch würde ich es jedem Freund der frühen Atomic Rooster-Platten als Sammlungsergänzung empfehlen. Die Pressqualität der 180 g schweren LP von Sirenna ist wie gewohnt sehr ordentlich, außerdem kommt das Teil in einem Klappcover, das die Texte aller Songs beinhaltet. Die ursprüngliche LP-Veröffentlichung hatte wohl nur ein einfaches Cover.