Vorweg, ich mag Dudelsackklänge aller Art und ich bin leidenschaftlicher Freund von Perkussion und davon erzeugtem Rhythmus.
Hier sind es lettische Säcke, die zum dudeln gebracht werden, dazu weich gespannte Fasstrommeln und verschiedene andere Trommeln, die zusammen mit der 'Wannenfiddle', der Gíga, eine mächtige Klangerzeugung prophezeien.
2003 wurde die Band, bestehend aus einer Dame aus Estland und neun Männern aus Lettland, gegründet. Die Namensgebung wird auf Begriffe aus der Natur zurückgeführt. Zum einen soll 'Auli' den Klang von galoppierenden Pferden symbolisieren und zum anderen ist es die lettische Bezeichnung für eine Biene und deren Summen. Beides wird hier insofern durch die Trommeln und die Blasinstrumente dargestellt.
"Etnotranss", ein Begriff, der klingt wie eine Hinwendung zu alten Kulturen, zum mystischen Zeiten. So wirken auch wuchtige Klänge und zeugen von einer gewissen Magie, die hier umgesetzt wird, und das immer mitreißend, voller Dynamik und zum Tanz auffordernd. Dabei sind es die Perkussioninstrumente, die wesentlich flexibler sind als die Pipes. Wirklich imposant, welche Wucht da auf den Hörer prallt. Verantwortlich für die Kompositionen sind Kaspars Bārbals, Edgars Kārklis und Leanne Barbo.
Dennoch: Ich habe ganz einfach ein kleines Problem mit dieser Platte, gar nicht mal mit der Musik im Speziellen, denn die ist wirklich hervorragend. Aber es fehlt schlicht, einfach und ergreifend so etwas wie Abwechslung. So besteht diese grundsätzlich erst einmal darin, dass zwischen schnellen und langsamen Titeln zu unterscheiden ist. Allein das Stück "Naidnieks" vermag mich aus der im Laufe des Hörens einsetzenden Lethargie zu retten. Und dann ist es wieder "Táltálu" mit einer Melodie, die anders ist. "Austras Koks" weist zum Schluss in Richtung Schottland, der Rest ist eher typischen Klängen des Baltikums, aber auch des Balkans hinzuzurechnen.
Ich empfehle der Band etwas mehr Geschmack in die eigentlich ja gut schmeckende Suppe zu geben, vielleicht Gesang, vielleicht weitere Instrumente, Drehleier, Geigen, Flöten etc. Die Bassfiddle ist ja bereits ein sehr guter Anfang.
Als Beispiel für ähnliche Klänge, aber mit mehr Würze, weise ich gern empfehlend auf die Platte "Trä" von Hedningarna hin!
Line-up:
Edgars Kārklis (bagpipes)
Gatis Indrēvics (bagpipes)
Kaspars Bārbals (bagpipes)
Leanne Barbo (bagpipes)
Māris Jēkabsons (bagpipes)
Normunds Vaivads (bagpipes)
Edgars Krūminš (drums)
Kaspars Indrevics (drums)
Mikus Čavarts (drums)
Gatis Valters (trough fiddle)
Andris Grunte (double bass)
Tracklist |
01:Dinkis (5:10)
02:Ozols (5:07)
03:Dieva Déli (5:07)
04:Zemzeme (4:18)
05:Karotájs (6:18)
06:Krustukrusti (5:05)
07:Naidnieks (4:18)
08:Dzivais údens (2:27)
09:Sená Zeme (2:28)
10:Táltálu (3:51)
11:Brammanis (5:40)
12:Austras Koks (3:23)
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Externe Links:
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