Seit dem Frühjahr des Jahres 2008 existiert die Band Autumn Hour, die nun ihr erstes Album in die Konsumtempel stellt. Die einzelnen Bandmitglieder sind bereits seit den 80ern musikalisch in Erschienung getreten, wobei Alan Tecchio bei Hades, Watchtower und Non-Fiction aktiv war.
Durch die unterschiedlichsten musikalischen Aktivitäten lernten sich die einzelnen Musiker kennen, schätzen und entschlossen sich zur Gründung von Autumn Hour. Ihre jahrelangen Kenntnisse, die Studioerfahrungen, das Touren und nicht zuletzt die musischen Lehrtätigkeiten einiger Bandmitglieder, unter anderem an der School of Rock, schlagen sich in der Produktionsqualität dieses Albums nieder.
Die druckvolle Produktion erzeugt unterschiedliche Stimmungen und Facetten, die vom riffbetonten Thrashmetal bis zum progressiven Rock reichen. Nichts anderes soll dieses Konzeptalbum (laut Aussage des Info-Blattes der Plattenfirma) leisten, da es um nicht weniger als die totale Vernichtung der Menschheit durch ihre eigenen 'Kinder' geht. Mit Kinder sind hier nicht der ritalinnierte Kevin und Konsorten gemeint, sondern die hochtechnisierte Nano-Technologie, die sich, wen wundert es, mit ihren übermenschlichen Gehirnen ganz dem Vatermord verschrieben hat.
Der Sänger versteht sein Handwerk und besetzt von clean gesungenen Passagen über Schreiattacken bis zu deathmetalartigen Gesangslinien fast alle gesanglichen Spektren. Ebenfalls sorgt der mehrstimmige, oft zum Power Metal abgleitende Gesang für abwechslungsreiche Momente. Gezupfte Gitarrenläufe mit teils hypnotischem, hymnischen Gesang lockert zudem die Struktur auf. Metallisches Schnarren und piepsige Geräuschkulissen sollen wohl die thematisch nicht gerade freundschaftliche Kommunikation mit den Maschinen symbolisieren, was aber (glücklicherweise) nur selten der Fall ist. Die Gitarre pendelt zwischen manchmal zweistimmiger Melodieführung, über Pantera-artiges Riffing zu komplexen Solo-Einlagen. Der Bass ist ebenfalls duckvoll, gut hörbar und weist nicht nur einen rhythmusgebenden Charakter, sondern richtige Führungsqualitäten auf. Das Schlagzeug ist prägnant und kräftig produziert und wird komplex gespielt. Unterschiedliche Tempi und Breaks werden gestreut, wobei besonders auch die gut gelungenen Fill Ins überzeugen.
Es ist also ein interessantes, abwechselungsreiches Album, was sich musikalisch schwer in Sparten fassen lässt. So klingen sie in den rockigen Passagen wie Alice In Chains, doch dann wieder wie Queensrÿche und Nevermore. Auch die besagten Watchtower können als Referenz hinzugezogen werden. So können Freunde besonders der drei letztgenannten Bands, aber auch von Kapellen wie Mastodon etc. mal ein Ohr riskieren.
Line-up:
Alan Tecchio (lead vocals)
Justin Jurman (guitar, vocals)
Clint Arent (bass)
Dave Lescinsky (drums, vocals)
Tracklist |
01:Oblon
02:End User
03:Techcceleration (The Machine Speaks)
04:Here Comes The Rain Again (Eurythmics-cover)
05:Fade Out
06:Unbelievable
07:Dethroned
08:How Were We Supposed To Know?
09:Every Day (The Body Speaks)
10:Transcend
11:The Past (The Heart Speaks)
12:Rebirth
13:RAFI
14:How Were We Supposed To Know? (accoustic)
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