Dezember, minus 7 Grad, dichtes Schneegestöber.....
Was gibt es da schöneres, als sich schlappe 170 Kilometer über verschneite Straßen ins Hessenland zu quälen. Und das alles nur um einen hyperaktiven jungen Mann über die Bühne hetzen zu sehen, der sich mit knapp über zwanzig Jahren berufen fühlte, eine Metal-Oper zu schreiben.
Wie man heute weiß, schuf er nichts weniger als ein musikalisches Meisterwerk, dem bis dato vier weitere Alben folgten. Grund genug also für mich, allen Unbillen zum Trotz den Weg dennoch auf mich zu nehmen und mir die Show anzuschauen.
So ging es denn auch beinahe pünktlich mit "Twisted Mind" als Opener los. Meine Herren, hat
Herr Sammet da ein Brett losgelassen! Stimme, Sound, Licht - alles erste Sahne! Das folgende "The Scarecrow", zusammen mit
Jorn Lande gesungen, ging noch mal genauso nach vorne.
Wenn das so weitergehen sollte... meine Fresse, dachte ich noch so bei mir, da folgten schon "Promised Land" und "Serpents In Paradise" - beides von
Tobi im Duett mit
Jorn gesungen. WAHNSINN !!
Danach gab
Jorn das Mikro an
Bob Catley (
Magnum) weiter. Was soll ich sagen: Der Mann hat all die Jahre nix verlernt, seine Stimme hat immer noch einen im positiven Sinne hohen Gänsehaut-Faktor.
Zu "Reach Out For The Light" betrat dann
Michael Kiske die Bühne. Auf seinen Auftritt war ich extrem gespannt. Zusammen mit
Tobias ließ er die Halle toben. Bei "Death Is Just A Feeling" übernahm
Kai Hansen den Gesangspart, den auf dem Album
Jon Oliva auf seine unnachahmliche Weise ausfüllte.
Kai machte seine Sache gut, keine Frage, aber an 'Mr.
Savatage' kam er eben nicht ran. Auch bei "The Toy Master" durfte
Kai ran, um den Part von
Alice Cooper zu singen - auch das gekonnt und ohne Schwächen.
"Lost In Space" sang
Tobias im Duett mit
Amanda Somerville, die bis dahin unauffällig im Hintergrund agierte. Ihre Stimme veredelte den mir doch etwas zu seichten Song. So wurde auch dieser, wie alle anderen zuvor, vom begeisterten Publikum gefeiert. Auch die Ballade "Farewell" wurde mit
Amandas Stimme geadelt, für mich eines der Highlights des Konzerts. Bei "The Wicked Symphony" wie auch bei "Stargazers" durfte sogar Gitarrist
Oliver Hartmann einen Gesangspart übernehmen. Dass er das kann, zeigte er ja schon auf den Alben - ein klasse Song, wunderbar auf die Bühne gebracht.