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Billy Adams / Rock Me Baby
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Und noch einmal gründliche Arbeit von Richard Weize von Bear Family Records, der Singles der Labels Sun Records, Home Of The Blues und Pixie für diese Ausgabe der Serie "The Sun Years, Plus" zusammenstellte. Obendrein gibt es noch Aufnahmen bisher unveröffentlichter Sessions. Heute ist es Billy Adams, der vorgestellt wird und - ich hatte es bereits zu Bill Yates bemerkt - in einem engen Zusammenhang mit diesem Musiker steht. Hier geht es um die Jahre 1961 bis 1969.
Bereits der erste Song mit seinem rockendem Anstrich setzt Zeichen, dazu das honkende Saxofon. Dies ist eine Aufnahme, die auf Home Of The Blues erschien und der eigentlich als Schlagzeuger agierende Adams beschränkt sich hier auf das Singen - und dieses mit treibender Intensität, wie der ganze Song ein Beispiel dafür ist, wie man mitreißende Musik spielen kann. Stark bluesig geht es zunächst weiter, am Piano und an der Orgel wird Adams übrigens von Billy Yates unterstützt.
Nach und nach gesellen sich Zutaten aus dem Rhythm & Blues hinzu und solche Titel wie "Reconsider Baby" erinnern mich daran, was unter anderem die Rolling Stones in ihrer Frühphase vorlegten. Ich nenne einmal exemplarisch deren Song "Can I Get A Witness". "Open The Door Richard" weist frühe Soul-Anklänge auf und so verdichtet sich der Reigen unterschiedlicher Stile. Die Abwechslung wird auch dadurch verstärkt, dass der bereits erwähnte Yates auch einmal die Lead Vocals übernimmt.
Klassische Bluesnummern wie zum Beispiel "Rock Me Baby" erfahren eigenwillige Interpretationen, angenehm, dass sie nicht an den jeweiligen Originalen kleben. Aber auch so richtige Schmachtfetzen können das Herz erfreuen, man lausche einmal "Love Me, Love Me, Cherry" aus dem Jahr 1963, eine Aufnahme aus den Sun Studios, und - wie bei vielen Aufnahmen - ist auch hier wieder der Einsatz eines kraftvollen Saxofonsolos bemerkenswert. Beim letzten Titel, "Billy's Jazz", spielt dieser selbst das Schlagzeug und setzt zum beherzten Swingen an. Nun, ein geborener Jazz-Drummer war er nicht, es holpert ein wenig und die Interpretation von Bluestiteln stand dem Künstler viel besser zu Gesicht.
Im Übrigen ist die Vorstellung dieses weitgehend nicht sehr bekannten Interpreten eine gute Abrundung dessen, was sich seinerzeit in der Musikszene in Memphis abspielte.
Vorbildlich, darüber hinaus - wie immer - das intensive und ausführliche Booklet, aus dem man eine ganze Menge über den Künstler und seine Zeit erfährt. So zum Beispiel auch, dass er nicht alt wurde, lebte er doch nur vom 9. Juni 1937 bis zum 3. Dezember1984.
Line-up:
Billy Adams (vocals, drums, piano, organ) u.v.a.
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