Vor kurzem lieferte uns ein weiterer junger und beherzter Musiker seine konzertante Visitenkarte ab und bewies allen Unkenrufen zum Trotz, dass es um die Zukunft der handgemachten Rockmusik gar nicht so schlecht bestellt ist.
Auch wenn es sich dabei um das eigene Fleisch und Blut vom Altmeister
Gregg Allman in persona handelt, sollte man diese Tatsache nicht unbedingt überbewerten.
Es scheint überhaupt eine Tendenz zu sein, dass sich die Kinder von ihren musikalischen Eltern nicht unbedingt mehr abgrenzen bzw. deren schweres Erbe gern annehmen möchten.
Trotzdem kann man
Devon Allman eine gewisse eigene Note nicht absprechen. Angetrieben von dem Geist und der Seele eines
Jimi Hendrix' oder
Keith Richards', erinnern lediglich Eigenkompositionen wie das wunderbare, fließende "Mahala", latent an selige
Allman Brothers-Zeiten.
Kurz nach seinem Rockpalast-Auftritt lieferte der Dreißigjährige mit seiner
Band
Honeytribe vor etwa drei Dutzend Zuschauern im Erfurter Museumskeller ein durchaus hinreißendes Konzert ab, dessen einziges Manko in einer etwas zu überzogenen Lautstärke (leider nicht so selten) bestand.
Ansonsten brillierten seine Mitstreiter, der Puertoricaner
Mark Oyarzabel am Schlagzeug,
George Potsos - ein wahrer Magier am Bass - und Hammond B3-Bediener
Jack Kirkner, der sonst seinen Job bei der
Grateful Dead-Tribute Band
The Schrag verrichtet, bei ihrer Tour de Force durch das aktuelle Studiomaterial, mit ehrlicher Spielaune.