|
Mick Abrahams / Revived!
|
|||
|
Eine Gruppe gestandener Rockmusiker trifft sich privat wie zu einem Klassentreffen, jammt dabei ein wenig herum und heraus kommt eine CD mit schönen Klassikern. Initiator dieses Treffens ist Mick Abrahams. Sein Name wird nicht jedem geläufig sein, aber wenn man dazu Jethro Tull erwähnt, könnte es bei so Manchem klingeln. Genau, Herr Abrahams war Gründungsmitglied dieser Band und auf der ersten LP verewigt ist. Kurz darauf verließ er Tull und wurde durch Martin Barre ersetzt. Da ist es doch selbstverständlich, dass Barre ebenfalls zum Treffen eingeladen wird. Neben ihm finden sich noch weitere Größen ein, wie Bill Wyman, Bernie Marsden oder Paul Jones. Diese illustre Gesellschaft hat sich nun unter der Führung von Abrahams auf der CD "Revived!" verewigt. In siebzehn Songs spielt sie sich querbeet durch ihre Kindertage und nimmt sich dabei Erinnerungen wie "Poison Ivy", "Red River Rock" oder "On The Road Again" an. Wie die Musiker die Songs verändern und durch Eigenkompositionen von Abrahams ergänzen, kann der Hörer gut eine Stunde lang verfolgen.
Als kleines 'Extra' ist eine DVD beigefügt. Auf ihr ist eine Ansprache Abrahams zu sehen und Aufnahmen, die im Übungsraum während der Proben mitgeschnitten wurden. Diese Dreißig-Minuten-Session ist besonders sehenswert, da sich die Musiker völlig ungestört fühlen und auch mal 'Mensch' sein dürfen.
Die Musik der CD ist, wie nicht anders zu erwarten, sehr blueslastig und zudem sehr einfach gestrickt. Man könnte fast meinen, die Musiker sind auf ihrem damaligen Niveau stehen geblieben und haben sich nicht weiterentwickelt. So klingen Tracks wie "Summer Day", "What About Us" und "I'm A Hog For You" im typischen 60er-Jahre-Sound. Für Nostalgiker eine absoluter Ohrenschmaus, für Liebhaber modernerer Klänge etwas gewöhnungsbedürftig.
"Dragonfly" und "North By North West" stehen völlig im Zeichen des Hauptprotagonisten. Beide Stücke werden ohne Gesang und nur mit akustischer Gitarre performt. Es könnte etwas langweilig anmuten, vergleicht man diese beiden mit dem schnellen Chuck Berry-Klassiker "Nadine", wären da nicht diese grandiosen Gitarrenpassagen. Kleine Ausflüge in den Country-Bereich finden ebenso statt wie Ansätze zu druckvollem Rock, als der Titel "Summer Day", zum Ausklang mit einer Hammond verstärkt, wiederholt wird.
Im Großen und Ganzen hat Mick Abrahams mit seinen Freunden ein schönes Stück Musik abgeliefert. "Revived!" ist von vorne bis hinten gelungen. Der Spaßfaktor steht dabei natürlich an erster Stelle und auch hier bewahrheitet sich die Weisheit, dass es die 'Alten' immer noch am besten können. Schade, dass alle teilnehmenden Musiker inzwischen ein Alter erreicht haben, bei dem man vermuten könnte, dass eine Fortsetzung fraglich ist, geschweige denn, dass sie damit auf Tour gehen, aber man soll ja nie Nie sagen.
Line-up:
Mick Abrahams (vocals) Beverley Skeete (vocals) Don Andrews (vocals) Patrick Walshe (vocals) Peter Aldridge (vocals) Martin Barre (guitar) Bernie Marsden (guitar) Elliott Randall (guitar) Geoff Whitehorn (guitar) Emily Gardner (guitar) Terry Taylor (guitar) Bill Wyman (bass) John Gordon (bass) Jim Rodford (bass) George Murayni (keyboards) Josh Phillips (Hammond organ) Mark Feltham (harmonica, vocals) Paul Jones (harmonica, vocals) Frank Mead (saxophone, squeezebox) Nick Payne (saxophone) Graham Walker (drums)
Externe Links:
|
