Paul Ansell / A Date With Paul Ansell's Number Nine
a_date_with_paul_ansells_number_nine Spielzeit: 46:34
Medium: CD
Label: I Sold My Soul Media, 2013
Stil: R'n'R, Pop

Review vom 20.09.2013


Udo Gröbbels
What You See Is What You Get
Manchmal ist es spannend, wenn man einen Tonträger erblickt und das Cover nicht direkt verrät, was für Musik darauf enthalten ist. Es gibt aber auch hier eindeutige Kandidaten, die direkt klar machen, was auf dieser Platte zu erwarten ist. Altes Mikrofon, knatschgelbes Cover und Lieder mit Titeln wie "Ooopsie Whoopsie", "Hey Puppa," oder "Twinkle Twinkle Little Star" machen klar: Hier geht es um Rock'n'Roll. Genau das bekommt der geneigte Hörer dann auch. Der Brite Paul Ansell und seine Band Number Nine zelebrieren die 50er Jahre, als wären sie erst letzte Woche zuende gegangen. Der gute Paul hat während seiner Karriere bereits des Öfteren mit seinen alten Helden zusammengearbeitet wie u. a. Scotty Moore, dem legendären Gitarristen von Elvis. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn man sich mehrmals an den 'King' erinnert fühlt. Das Ganze hat aber Stil und wirkt zum Glück nie wie eine Kopie. Überhaupt schafft es die Platte, den Spagat zwischen Oldie und Jetztzeit hinzubekommen. Klassisch, aber nie altbacken und vor allem sehr abwechslungsreich ist "A Date With Paul Ansell's Number Nine" ausgefallen.
Abwechslung ist Trumpf
Dass ein Rock'n'Roll-Song nicht immer die gleichen drei Akkorde und die gleichen Melodielinien haben muss, beweist diese CD eindrucksvoll. Auf den insgesamt 19 Liedern deckt man ein sehr großes Spektrum ab. Der Opener "Jump In" klingt schon mal schön nach den 50er Jahren, während das folgende "Bad Bad Man" auch einem Chris Isaak sehr gut zu Gesicht stehen würde. "Little Green Man" ist Boogie vom Feinsten, während "Wandering Soul" sehr funky angelegt ist. Wie gesagt - abwechslungsreich, aber trotzdem mit rotem Faden und nichts wirkt fremd oder aufgesetzt. Paul Ansell hat eben ein breites Spektrum und setzt dies tatkräftig um.
"Blue Blue World" beispielsweise hat gar Mariachi-Anleihen. Zum Abschluss gibt es mit "Twinkle Twinkle Little Star" sogar noch eine richtig kitschige Nummer. Falls jemandem die Melodie bekannt vorkommen sollte - ja genau, "Alle Vöglein sind schon da" ist es tatsächlich. Zwischen den Eigenkomposition von Ansell befinden sich diverse Coverversionen, von denen eine besonders heraussticht. Den mittlerweile auch schon zwanzig Jahre alten Indie-Klassiker "Creep" von Radiohead erkennt man im Country-Gewand fast nicht wieder. Sehr gelungen, weil einfach mal völlig anderes als das Original und vor allem die Twang-Gitarre gibt dem Song eine völlig eigene Note.
"A Date..." ist eine absolut gelungene CD für alle Freunde des klassischen Rock'n'Roll geworden. Leute, die gerne Elvis, Eddie Cochran oder auch die Stray Cats mögen, sollten hier unbedingt einmal reinhören. Musik mit viel Seele und ohne viel Schnick-Schnack. Leider ist der Sommer 2013 wohl jetzt endgültig vorbei, aber spätestens für das nächste Frühjahr hat man damit den perfekten Soundtrack für den gemütlich Grillabend mit den Kumpels.
Line-up:
Paul Ansell (vocals, guitar, piano)
Guy Trigg (bass)
James Compton (guitar, piano)
Paul Atkinson (drums)
Tracklist
01:Jump In
02:Bad Bad Man
03:Ring Of Gold
04:I'm The One To Blame
05:Walking Back To Babys Arms
06:Ooopsie Whoopsie
07:King For Tonight
08:Little Green Man
09:Creep
10:Truoble Going On
11:Wandering Soul
12:Give It All Away
13:Blue Blue World
14:Hey Puppa
15:What Makes A Man Wonder
16:Hanks Song
17:Crawling Back To You
18:Twinkle Twinkle Little Star
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