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The Bacon Brothers / Philadelphia Road - The Best Of
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Das verwundert sicher: Hier ist die "Best Of" einer Band zu besprechen, die hierzulande wahrscheinlich relativ wenige Hörer kennen und von der kaum bekannt sein dürfte, das die Bandgeschichte bereits vor gut fünfzehn Jahren begann. Zwischen 1997 und 2008 habe ich sechs Langspielplatten entdecken können und da kann man durchaus einmal eine Kompilation hinzufügen. Diese spiegelt durch ausgewählte Tracks die Historie der Bacon Brothers nicht ganz wider, denn eigentlich ist nur die frühe Entwicklung dokumentiert. Die Titelauswahl reicht - bis auf den ersten Titel, der aus 2005 stammt - leider nur bis zum Jahr 2001. Insofern sind die beiden letzten Alben bis auf die eine Ausnahme nicht berücksichtigt worden. Nun, vielleicht sollen diese achtzehn Appetithäppchen zum Kauf zumindest des aktuellen Albums anregen?
Was erwartet uns nun? Ich lasse meinen Eindrücken einfach mal freien Lauf: Popmusik, Country-Einflüsse, Soft Rock, Westcoast Rock, Americana, Folk Rock - das beschreibt die Musik, die uns auf "Philadelphia Road - The Best Of" erwartet, eigentlich recht gut.
Kevin Bacon? Genau, das ist der Schauspieler, den man als solchen sicher eher denn als Musiker oder Songschreiber kennt. Zusammen mit seinem Bruder Michael, seines Zeichens ein Komponist für Film- und TV-Musik, leitet er diese Band - wie erwähnt - seit gut fünfzehn Jahren, offensichtlich recht unbemerkt von der Öffentlichkeit, zumindest was Europa betrifft. Die Musik ist grundsätzlich einmal tadellos, aber ziemlich glatt und so manches klingt für mich wie 'Zweite Liga'. Ich bemerke stets Ähnlichkeiten zu bekannten Songs und Musikern, wie zum Beispiel auf "July Away", das sich fast genau wie ein Titel von James Taylor anhört, wie noch weitere auf "Philadelphia Road". Der Song ist von Michael komponiert, der ein Fan des vorgenannten Singer/Songwriters sein soll, was er hier auch nicht verhehlen kann - dennoch, ein schönes und harmonisches Stück Musik ist es geworden. Bei "Only A Good Woman" dringt für mich ein Hauch von Jim Croce durch, Spuren der Eagles lassen sich ebenfalls entdecken. 'Luftig' leicht geht es auf "Getting There" zu, das auch von Bands wie Firefall hätte interpretiert werden können. Ist es aber nicht und daher bescheinige ich den Bacon Brothers trotz einiger Ähnlichkeiten ein hohes harmonisches Niveau, das durch die schönen Background Vocals noch angehoben wird.
Michael scheint eher für die ruhigen und folkigen Titel zuständig zu sein, wie man auf "Memorize" fein nachvollziehen kann: ein wunderbar entspannender und romantischer Song! Dabei handelt er von einer Trennung, von einer gescheiterten Beziehung, wie man dem Text entnehmen kann. Schön, dass alle Texte im Booklet abgedruckt sind. Für mich ist das stets unverzichtbar für das Gesamtbild einer Platte.
Track sechzehn ist übrigens ein Stück der Bellamy Brothers, featuring The Bacon Brothers, von einem Kompilation-Album der Country-Brüder. Mit Slide-Gitarre rockt es sanft dampfend über die Runden und bildet neben dem Abschlusstitel, der mit sattem Streicherarrangement und getupftem Piano einen leicht schwülstigen Eindruck macht, eine Ausnahme im Gesamtbild. Angenehm ist die Musik insgesamt ohnehin, zwar nicht viele Ecken oder Kanten und die Harmonie regiert.
"Unhappy Birthday" beschäftigt sich übrigens mit dem Terroranschlag vom 11. September 2001 und ist hier zum zehnten Jahrestag noch einmal neu eingespielt worden.
Line-up:
Michael Bacon (vocals, electric guitars, acoustic guitars, cello, string arrangement- #19) Kevin Bacon (vocals, acoustic guitars, percussion) The Bellamy Brothers (vocals - #16) Frank Vilardi (drums, percussion) (weitere zweckdienliche Angaben zur Besetzung gibt es nicht!)
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