Das sind zeitliche Dimensionen! Ende 1976 hatte sich die Band aufgelöst. Die Band, die in Hamburg und Umfeld durch die Locations tingelte und begeisterte. Da Gutes nie stirbt, wurde beim Kaffeekränzchen an einem Adventssonntag die Idee geboren,
Bad News wieder zu beleben. Das war 1977 und neu mit an Bord kam der bekannte Hamburger 'Bluesvater'
Abraham Wallenstein. Fortan nannte man sich
Bad News Reunion und aus deren Anfangstagen stammt vorliegende Live-Aufnahme. Im März 1978 war das Hamburger Logo für zwei Abende fest in
BNRs Hand. Anlass für die beiden Shows war das Anliegen, einem Bandmate finanziell und auch sonst unter die Arme zu greifen. Die beiden Konzerte begeisterten und es wurde beschlossen, zwei Monate später erneut das Logo zu rocken.
Rudy Holzhauer vom Schacht-Musikverlag brachte eine 8-Spur Bandmaschine mit und aus dem damaligen Repertoire, welches aus 25 Songs bestand, wählte man acht Stücke aus, die dann Einzug auf die Platte fanden. Genau 1000 Exemplare wurden erstellt, die Cover von Hand durchnummeriert und persönlich in die Plattenläden gebracht. Track Nummer neun stammt nicht aus dem Logo, sondern ist ein Demo von "Cinnamon Girl", das in
Jochens Küche uraufgeführt wurde.
Ich liebe solche Geschichten, zeigen sie doch, wie das früher war mit Bands und all dem Drumherum. Wahrlich eine Lehrstunde für den heutigen Nachwuchs. An dieser Stelle ein dickes Kompliment an
Jörg Gülden (Sounds), der die informativen Liner Notes auf vorliegender CD geschrieben hat.
Lob auch (wieder einmal) an Sireena Records, die das Album "Live Im Logo" 2002 als eine ihrer ersten CD-Veröffentlichungen präsentierten und es nun erneut ins Portofolio genommen haben. Da Klanguru
Eroc für das Mastering zeichnete, ist neben der Musik auch der Klang erwähnenswert.
Natürlich wird der kundige Leser feststellen, dass sieben der neun Nummern aus fremder Hand stammen. Das war damals so, dass die lokalen Bands mit Coverversionen begannen. Und wenn man sich die heutige Clublandschaft so anschaut, ziehen Truppen, die Bekanntes covern, immer noch gut Leute an.
Interessant ist aber, dass
Band News Reunion stilistisch ein weites Feld beackert haben: Ob die Väter nun
Roy Hawkins,
Bob Dylan,
Neil Young,
Donovan,
Arlo Guthrie,
James Brown oder
John D. Loudermilk heißen: Die Söhne wissen mit dem Material umzugehen. So gut, dass zum einen erstaunt festgestellt werden kann, dass der Gesang stets so erklingt, dass man meint, das Original würde erklingen. Auf der anderen Seite steckt aber eine gehörige Portion
BNR-Lockerheit in den Versionen.