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Bai Bang / Livin' My Dream
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Bai Bang aus Schweden hatten es sich am Anfang ihrer Karriere im Lager des Sleaze Rock gemütlich gemacht und zwischenzeitlich naturgemäß einige musikalische Face Liftings erlebt. Auf ihrem neuesten und siebten Album "Livin' My Dream" kann man von einer Mixtur aus Sleaze- und Glam Rock sprechen, allerdings etwas polierter als auf den Vorgängeralben.
Von dezenter Melancholie sind sie jedoch weit entfernt. Hard Rock mit etwas Glam-Finish knallt einem schon mit der ersten Komposition entgegen. "We're United" hat Uptempo-Riffs und Refrains der Def Leppard-Kategorie und ist von der Stilistik her die Blaupause, die das komplette Machwerk am besten beschreibt. Nicht gerade alttestamentarisch im Sinne der anfangs angeführten Rock-Kategorien, aber kräftig mit satten Gitarreneinlagen ummantelt.
Also typisch schwedisch, im Sinne von weniger Innovation und dafür mehr Plagiat? Nein, das wäre eine Fehlinterpretation. Bai Bang bedienen einfach die sich eigenen Ansprüche und sie machen das mit der nötigen Dynamik und Authentizität. Die Riffs donnern bei "Come On" in bester klassischer Form und die Hooklines sind mit der richtigen Glam-Legierung überzogen. Manchmal wird sogar der Melodic Rock bemüht, denn bei "Rock On" und "Stay" müssen derartige Gedankenspiele einfach aufkommen. Die Riffs sind zwar nicht gerade in Zeitlupe, werden jedoch merklich in der Geschwindigkeit heruntergeschraubt, allerdings sachdienlich im Sinne der Originalität. Der Gesang bleibt durchweg an der Oberfläche und wirkt nicht, wie in diesem Genre nicht gerade selten, manchmal verwaschen.
Wer schmachtende Gesänge sucht, ist bei "Livin' My Dream" natürlich fehl am Platz. Auch "Rock It" folgt der Tradition mit erdigem Rock'n'Roll und weicht keinen Millimeter von der vorgegebenen Marschrichtung ab. Sogar das leicht überproduzierte "Die For You" ist trotz der Versatzstücke, die den Track etwas auf Radiotauglichkeit trimmen sollen, kein Totalverlust.
Das Album hält die Spannung bis zum Ende und die Songs sind dank dem perfekten Sound und dem eingängigen Gesamtcharakter der Scheibe ein weiterer Mosaikstein, der sich bestens in die Disc-Historie einfügt. Von Anfang an, machen die vier Schweden das, was sie am besten können, nämlich knackigen Sound und sich auf der Spielwiese des Sleaze-infizierten Hard Rock austoben. Genrefreunde werden vorgewarnt, denn "Livin' My Dream" brennt sich in das Gehör ein und ist ein echter Tipp für Sammler dieser Materialgruppe.
8 von 10 RockTimes-Uhren !
Line-up:
Diddi Kastenholt (vocals) Pelle Eliaz (guitar) Joacim Sandin ( bass) Johnny Benson (drums)
Externe Links:
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