Barclay James Harvest / Caught In The Light
Caught In The Light Spielzeit: 70:31
Medium: CD
Label: Polydor, 1993
Stil: Art Pop, Progressive Rock


Review vom 29.06.2009


Michael Knoppik
Auch wenn die beiden einzig echten BJH-Alben, die nach "Welcome To The Show" erschienen sind, weniger bekannt sind als die Vorgänger, handelt es sich hier keineswegs um qualitativ schlechte Musik.
Die Songs behandeln natürlich wieder einmal das Thema Liebe, Frieden und Naturschutz. Das ist man ja auch nicht anders von BJH gewohnt. Als Paradebeispiel dient "Copii Romania", welches Waisenkindern in Rumänien gewidmet ist. Doch manchmal fragen BJH auch nach dem Sinn und Ursprung, was Titel wie "Who Do We Think We Are? " verlauten lassen.
Die Musik ist mal wieder etwas hymnisch-orchestral gehalten. Die typischen Wohlfühl-Keys sind natürlich auch hier wieder zu hören: Es gibt sowohl flottere als auch langsamere Nummern. Mit "Spud-U-Like" ist diesmal nur ein einziger Rocker enthalten, im Gegensatz zu "Cheap The Bullet" und "Psychedelic Child" auf dem stärkeren Welcome To The Show. Hauptsächlich finden sich hier aber die BJH-typischen Balladen und Halbballaden. Im Durchschnitt sind die Stücke recht lang geraten. Vier Songs haben eine Spielzeit von über sieben Minuten, der letzte dauert sogar neun.
Vor allem das siebenminütige "Once More" möchte ich besonders hervorheben. Es handelt sich um eine Fortsetzung vom Bandklassiker "Mockingbird". Gerde deswegen hat dieser Track einen düsteren Touch und ist sehr majestätisch gehalten. Vor allem das bombastische Ende haut mich immer wieder vom Hocker! Schön, dass auch sie mal wieder 'Back To The Roots' gehen!
Der Rausschmeißer "Ballad Of Denshaw Mill" ist eine sehr intensive und sehr ruhig gehaltene Ballade. Hier gibt es keinen Bombast und der Song entwickelt sich nicht großartig nach Prog-Manieren weiter. Er ist jedoch ein gefühlsbetonter Abschluss eines wieder einmal gelungenen Albums.
Wem alte als auch neue BJH-Platten gefallen, der mag sicher auch dieses Scheibchen. Für den echten Fan ist diese Platte ohnehin unverzichtbar. Zwar erreicht sie nicht ganz die Klasse ihres Vorgängers, ist aber dennoch in der Oberklasse der Rockliga anzusiedeln. Wer weiß, vielleicht werden Les Holroyd und John Lees mal wieder Freunde. Ich wäre jedenfalls gespannt wie die Musik dann klingen würde…
Line-up:
Les Holroyd (vocals, bass, guitars, keyboards)
John Lees (vocals, guitars, keyboards)
Mel Pritchard (drums, percussion)
Tracklist
01:Who Do We Think We Are?
02:Knoydart
03:Copii Romania
04:Back To The Earth
05:Cold War
06:Forever Yesterday
07:The Great Unknown
08:Spud-U-Like
09:Silver Wings
10:Once More
11:A Matter Of Time
12:Ballad Of Denshaw Mill
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