Die Spur führt zu M.Walking On The Water, der 1985 gegründeten Band aus Krefeld.
Nach 1997 verließ Mike Pelzer die Band, um sich Soloprojekten zu widmen.
Im Jahre 2012 formierte sich Basta Fou, die jetzt vorgelegte Platte ist die erste der Band.
Es handelt sich nach Angaben von Pelzer um einige der ersten in Deutsch geschriebenen Songs.
Die Texte wirken recht verspielt und poetisch, hier einige Auszüge:
»Und dann ziehen wir mit dem Rad zu zweit durch diese Stadt, fliegen mit dem Regen der Sonne entgegen. Vereint schlengeln wir uns bergab, seh in deiner Bewegung ganz leichte Erregung.«
»Und du drehst dich, bewegst dich, du bist ein Erlebnis.«
»Als die Flut kam und alles was wahr war verschwand, verschmolzen zusammen wie Wasser und Sand, auch deine, du Schöne und meine Hand.«
Eigentlich kann man die stimmliche Ausgestaltung der Texte nicht uneingeschränkt als Gesang bezeichnen, denn es sind doch viele eher als Sprechelemente zu bezeichnende Teile in den Songs enthalten. Das wirkt ein wenig unelastisch und abgehackt in einigen Passagen. Dabei hat man auf zwei Stücken einen wirkungsvollen Sänger an Bord, der als Gast auftauchende Bariton Joa Helgesson.
So kann mich das dann auch überhaupt nicht überzeugen, und es steht insofern in einem Gegensatz zur instrumentalen Gestaltung der Musik. Diese halte ich für durchaus sehr interessant und ausgefeilt in den Arrangements. Und so sind es auch kleine Perlen, die einzelne Songs zum Glänzen bringen, seien es das Akkordeon, die gelegentlichen Bläsereinsätze oder das Xylophon. Ebenso gewinnen einzelne Titel durch geschickt eingeschobene Breaks und bringen insgesamt Abwechslung, nicht unbedingt Standard bei den meisten modernen Produktionen im Popbereich. Als Ganzes wirkt die Atmosphäre im Umfeld zwischen etwas steifen und bisweilen unausgereiften Momenten, was dann holprig und unfertig wirken kann, bis hin zu professionellen, durchdachten Passagen mit forderndem Hörvergnügen. Es ist schade, dass die positiven Ansätze nicht weiter ausgebaut wurden.
Der erste Track startet mit einem guten Bass-Lauf und lässt interessante Musik vermuten, und mit diesem als auch mit einigen anderen Stücken kann ich mich doch ein wenig anfreunden, "Als die Flut kam" strahlt eine ruhige und sehr angenehme Atmosphäre aus, genau wie "Verglühen" oder "Halt Deine Hand". Und so stelle ich fest, dass es die langsamen Songs sind, die mich relativ mehr überzeugen können. Diese ihnen eigene Melancholie birgt auch eine gewisse Schönheit. Von den übrigen Stücken sind es "Reset" und der Titelsong, die mich hinsichtlich ihrer Arrangements daran glauben lassen, dass alles gut werden wird, wenn man die nächste Platte in diese Richtung hin ausbaut.
Im Übrigen fällt mir auf, dass die Musik mit mehrfachem Hören positiv wächst. Also erst einmal sacken lassen…
Line-up:
Mike Pelzer (Gesang, Gitarre, Klavier, Mundharmonika, Keyboard, Percussion)
Sigrid Gondesen-König (Trompete, Flügelhorn, Gesang)
Kaisa Ilmalahti (Akkordeon, Xylophone, Chor)
Ole Debes (Gitarre)
Dennis Arp (Kontrabass, E-Bass, Chor)
Alexander Barkowsky (Schlagzeug, Percussion - #2,4,8,11,12, Chor)
Und Freunde:
Tim Kliem (Schlagzeug & Percussion -#1,3,5,6,7,9,10,13)
Joa Helgesson (Bariton - #3,5)
Matilda Pelzer (Gesang -#11)
Sebastian Gimm (Gitarre, Percussion, Bandecho, Effekte, Chor)
Tracklist |
01:Mit strahlenden Augen (3:37)
02:Endlosautobahnen (3:53)
03:Reset (4:19)
04:Als die Flut kam (4:32)
05:Diese Wunde (4:37)
06:Linden (4:12)
07:Berufsverbot (4:32)
08:Kerzenblau (3:38)
09:Acker (3:51)
10:Tätowiert (3:17)
11:Apfelbaum (2:55)
12:Wenn Du singst (3:58)
13:Verglühen (4:03)
14:Halt Deine Hand (3:37)
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