Ein Doom-Rock-Album ohne Gitarren, ich konnte es mir einfach nicht vorstellen und legte das Teil sehr gespannt in meinen Player.
Man stelle sich mal vor: Lediglich Vocals, Bass und Schlagzeug, so wird ein komplettes Album eingespielt. Ja Leute, ihr lest richtig!
Und doch beweisen die drei Stuttgarter, dass man mit dermaßen spärlicher Besetzung phantastische Songs zaubern kann.
Düster und bedrohlich kommen sie daher, sind manchmal schleppend wie ein Lavastrom und grooven wie eine Gewitterwand aus den Boxen.
Beehoover zeigen, wie man mit viel Doom, Düsternis und theatralischem Gesang erreichen kann, dass auch ein ewig langgezogener Track keine Minute langweilig ist. Aber Songs jenseits der 10-Minuten-Grenze sind im Stonergenre ja das Salz in der Suppe.
Die Stimme ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und erinnert mich sogar manchmal, gerade bei "Paraffin Oiler", an Robert Plant, aber das soll natürlich kein Kritikpunkt sein.
Eines möchte ich den Jungs mit auf dem Weg geben: Für ein Drei-Track-Demo ist dieser ständig verschleppte, stonerrockartige Rhythmus ok, aber auf einem Longplayer könnte es mit der Zeit langweilig werden. Deshalb wäre zukünftig weniger Theatralik und mehr Abwechslung auf jeden Fall angebracht.
Aber was heißt "zukünftig", im Moment habe ich das Demo im Player und bin einfach nur fasziniert von dem, was hier abgeliefert wurde.
Wie bereits erwähnt, nur drei Tracks sind auf dem Silberling enthalten, aber damit kommen BEEHOOVER auf eine Gesamtspielzeit von etwas über 20 Minuten, das schafft manch eine Band mit einem kompletten Longplayer nicht.
Übrigens, die Jungs weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Titel komplett zum freien Download auf ihrer Homepage zur Verfügung stehen - also dann, nichts wie ran an den Speck.
Für bekennende Doom- bzw. Stonerrockfans ist die Scheibe auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
Spielzeit: 20:30, Medium: CD, Eigenvertrieb 2004
1:The Hospice Inn (5:17) 2.Paraffin Oiler (8:43) 3.By Means Of Gentle Peace Measures (6:29)
Ilka Czernohorsky, 24.06.2004
|