Believe / This Bread Is Mine
This Bread Is Mine Spielzeit: 59:19
Medium: CD
Label: Metal Mind Production, 2009
Stil:Progressive Rock


Review vom 12.11.2009


Michael Knoppik
Ich habe zwei Nachrichten für Sie. Welche wollen Sie zuerst hören? Die gute oder die schlechte? Die gute? Na dann. Meinetwegen.
Believe ist eine polnische Prog-Band. Und "This Bread Is Mine" ist deren drittes Album. Jetzt kommt's: Für das Mixing des Albums war ein gewisser Wlodek Kowalczyk verantwortlich. Ein polnischer Produzent, dessen Liste der von ihm unterstützten Bands sich wie das 'Who is Who' der polnischen Rockmusik liest. Als da wären Klaus Mitffoch, Roze Europy, Daab, Oddzial Zamkniety, Dezerter, und Lady Pank. Und das können Sie mir glauben. Das sind richtig gute Rockbands.
Um für eine bessere Soundqualität zu sorgen, holte man Andy Jackson ins Boot, einen berühmten Soundtüftler, der auf Alben von Pink Floyd und David Gilmour mitwirkte. Weiter schreibt die Promotion-Agentur: »The music appealed to the lovers of the old Collage but also to the fans of Porcupine Tree or Pink Floyd«. Zudem hat das neue Album der Band meiner Meinung nach auch Anathema-Anleihen.
Na also! Das ist doch nicht nur eine gute Nachricht! Das sind gleich mehrere super Nachrichten! Was ist denn dann die schlechte?
Ganz einfach. Das Album ist grottig. Ich finde es grottig. Dabei ist der Anfang der Platte noch ganz passabel. Eine unheimliche, düster-melancholische Atmosphäre, die durch ein Spannung erzeugendes Gitarrenpattern herbeigeführt wird. Hinzu gesellt sich eine Keyboard (?)-Flöte und geflüsterter Gesang, der wie erwähnt an Anathema erinnert. Im zweiten Track wird die Stimmung aufgegriffen. Weiter wird auf Gitarre gesetzt. Keyboards sind eher Mangelware. Das Tempo wird etwas erhöht, die Spannung bleibt. Doch der Gesang erinnert irgendwie jetzt auch an eine Grunge/Post-Grunge-Band, bzw. an eine Mischung aus Anathemas-Sänger, Kurt Cobain und Chad Kroeger (Nickelback). Wieder treten Flötenklänge hinzu. Doch das Ganze wird unnötigerweise auf ganze sieben Minuten gestreckt.
Auch im dritten Song wird die Stimmung aufgegriffen. Und langsam fällt mir auf, dass es keine Wohlfühl-Stimmung ist. Auch eine melancholische Atmosphäre ist meistens angenehm. Hier aber nicht. Das klingt wirklich als hätte eine Post-Grunge-Band einen depressiven Tag und würde unter totaler Müdigkeit eine Platte aufnehmen. Ein interessantes Keyboard würde das Ganze meiner Meinung nach vielfältiger machen. So wirkt alles total eintönig.
Langeweile macht sich hier breit. Gesangsstil und Rhythmik ändern sich auch bis zum vierten Track nicht. Es treten irgendwelche Violinen hinzu, die den Brei aber auch nicht spannender machen. Im fünften Track kommt dann völlig überflüssiger Backgroundgesang hinzu. Tracks 6 und 7 ändern auch NIX. Im achten und neunten Titel fällt wieder eine eigenartige Violine auf, die ändert aber auch hier mal wieder NIX.
Im zehnten Track wollen Believe dann einen auf hymnisch/episch tun. Doch auch daraus wird NIX. Elfter Track. "Silence". Bei 'Silence' hätten es Believe mal lieber gelassen. Überflüssige Ballade. Anathema in einer ganz, ganz schwachen Version. Und dann ist endlich Schluss und kein Track ist hängen geblieben.
Langweilig, unangenehm, unessentiell. Oder ich mag einfach den Stil nicht. Aber von Pink Floyd oder Porcupine Tree höre ich überhaupt NIX. Wieder einmal eine totale Übertreibung der Promotion-Agentur. Ich will jedenfalls nix mehr von der Band hören.
Line-up:
Karol Wroblewski (vocals, flute, keyboards)
Satomi (violin)
Mirek Gil (electric and acoustic guitars)
Przemas Zawadzki (bass guitar)
Vlode Tafel (drums and percussion)

Guests:
Paulina Druch (cello)
Bartek Zbroszczyk (guitar - #11)
Tracklist
01:The Years
02:Tales From Under The Tree
03:Mother
04:And All The roads
05:Darkness
06:Problems rise
07:AA
08:This Bread Is Mine
09:This Is Life
10:Mine
11:Silence
Externe Links: