Bent Not Broken / Same Planet Different World
Same Planet Different World Spielzeit: 55:54
Medium: CD
Label: Yearning Rocks, 2013
Stil: Rock

Review vom 16.06.2014


Jochen v. Arnim
Bent Not Broken gibt es seit 2005 und wenngleich die Band auch als Quintett begann, so hat sich die Zahl der Mitglieder (u. a. durch einen tragischen Todesfall und Besetzungswechsel) auf ein Trio reduziert. Als Heimat gibt man die Hauptstadt südlich des Weißwurstäquators an und die musikalischen Interessen und Einflüsse der Münchner 'reduzieren' sich auf »everything that rocks«.
Laut Recherche hat man genau das auch als Kritik nach dem Erscheinen des Debüts, "To Whom It May Concern", im Jahre 2008 angemerkt: Es soll einfach zu viel aus zu vielen Ecken eingeflossen sein. Aber das lassen wir erstmal Schnee von gestern sein, denn mittlerweile hat das Trio aus Jörn Kachelrieß (Gesang und Gitarre), Anton Curths (Bass und Gesang) sowie Andi Dick am Schlagzeug, sein Zweitwerk vorgelegt, das hier mit einiger Verspätung vorgestellt werden soll. Auf eine Spielzeit von einer knappen Stunde hat man ganze fünfzehn Songs gepackt und das ansprechende Digipak mit einem ebenso gefälligen Booklet inkl. sämtlicher Texte versehen.
Lässt man nun die Platte durchlaufen, so fällt gleich beim ersten Mal auf, dass die Sache mit dem Stilmix immer noch eine gewisse Berechtigung hat. Das als unausgegoren zu bezeichnen, wäre allerdings eine herbe Kritik und nicht im Geringsten angebracht. Der Opener besticht durch eine harte, leicht in den Alternative-Bereich abdriftende Gitarre. Das Riffing weist hier eindeutig Ansätze kernigen Metals auf, während wir im zweiten Song, "Too Excited", deutliche New Wave-Anteile entdecken können, rockig zwar, aber trotzdem. Dieses ist gleichzeitig der erste Track, den die Sängerin Meggie George mit ihrer Stimme veredeln durfte.
Beginnt "You Locked Away The Sun" noch ein wenig balladesk verhalten, so steigern sich Riffing und Tempo zu einem erneut heftigen zweiten Teil. Danach geht es unmittelbar viele Jahre zurück und "The Grass Is Green", ebenfalls im Wechsel zwischen moderaten und richtig geilen bluesigen Heavy Rock Komponenten gehalten, stellt sich als unbedingter Anspieltipp vor, während das Prelude zu "On My Knees" mehrere Durchläufe benötigte, um anzukommen.
Dagegen rockt der letztgenannte Song dafür umso mehr und gehört zu den wirklich guten Stücken der Scheibe. Durch die gelungen ausgewogene Produktion kommt das auch alles sehr gut aus den Speakern rüber. Der pointierte Einsatz der Gitarre, wie z. B. bei "I Don't Know Why I Said Hello", in Kombi mit den Backings von Meggie George sei hier nur als Beispiel angeführt.
Warum man sich ausgerechnet "Sick And Tired" von Anastacia als Cover ausgesucht hat, wird wohl nur den Musikern selbst bekannt sein, aber (großes A) schlecht klingt das nicht, wenn ich auch nicht so richtig ein Freund von Cover-Versionen bin.
Sind auf "Same Planet Different World" durchweg deutliche Anteile des vom Rezensenten nicht unbedingt heiß geliebten Alternative-Genres enthalten, so versteht es das Trio dennoch, sich ebenso deutlich vom Einheitsbrei dieser Stilrichtung abzuheben. Dabei spielen zweifelsohne die anderen Stilmittel eine Schlüsselrolle und verpassen dem Ganzen einen richtig positiven Touch. Harter Metal-Einschlag gehört ebenso dazu wie auch die kleinen Ausflüge in den New Wave- Bereich.
Sollte man durchaus mal antesten!!
Line-up:
Jörn Kachelrieß (vocals, guitar, keyboards)
Anton Curths (bass, vocals)
Andi Dick (drums)

Guest:
Meggie George (vocals, backings - # 2,7)
Tracklist
01:Watching The World
02:Too Excited
03:You Locked Away The Sun
04:The Grass Is Green
05:On My Knees (Prelude)
06:On My Knees
07:I Don't Know Why I Said Hello
08:Sick And Tired
09:Never Give Up
10:Travelers In Paradise
11:Peace Of Mind
12:After The Rain
13:This Is
14:Like Today
15:Just One More
Externe Links: