Bison Machine / Hoarfrost
Hoarfrost Spielzeit: 36:26
Medium: CD
Label: Bilocation Records/Kozmik Artifactz, 2015
Stil: Stoner/Hard Rock

Review vom 14.04.2016


Andrea Groh
»Conceived in a single family wigwam on the far eastern reaches of the city of Detroit, and thrust from the birth canal in a dusty basement in Hamtramck, Bison Machine giveth and Bison Machine taketh away«
Das schreibt das Label Kozmik Artifactz über genannte Band. Schon klar.
Außerdem scheinen sie gerne Gruppen mit Vollmond auf dem Cover zu haben. Dies ist nicht die einzige Parallele zu den kürzlich von mir reviewten Moon Curse.
Auch Bison Machine ist eine amerikanische Band, der man die Herkunft irgendwie anhört. Sogar noch deutlicher als bei den Kollegen aus Milwaukee. "Hoarfrost" (was Raureif bedeutet) ist einiges weniger doomig als Spirit Remains, dafür mehr Richtung Stoner Rock und Psychedelic.
Die Geschichte des amerikanischen Bisons (auch als Büffel bezeichnet) reicht zurück bis in die Eiszeit, während die Wurzeln von Bison Machine eher in den 70ern (späten 60ern) zu sehen sind.
Schon der Opener "Cosmic Ark" schrammelt unbekümmert drauflos, grast ganz ungeniert auf den Weiden des Retro Rocks und Tom Stec platziert seine leicht quäkend klingende Stimme zwischen den Riffs. "Old Moon" beginnt etwas zaghafter, psychedelischer, bevor auch hier die Riffs die Herrschaft übernehmen. Doch es bleibt immer wieder eine kleine Lücke für etwas ruhigere Momente, die Bison Machine gut zu (bestimmt von haarigen Zotteln umrandetem) Gesicht stehen.
Wer sich nun wünscht, eine Runde mit Wildrindern kuscheln zu wollen, bekommt diesen Wunsch erfüllt: Bei "Gamekeeper's Thumb" dominiert die eher schmusige Seite im Sound der Band, wobei es stellenweise auch recht heavy wird.
Dann aber genug mit Streichelzoo…es wird wieder rockiger, mit einigen fetten 70er-Riffs, bevor es bei "Giant's Coffin" einige bluesige Momente gibt.
Okay, wirklich originell oder gar neu ist das mit Sicherheit nicht - erwartet aber auch niemand, oder? Hier wird ganz klar auf den Retro-Zug aufgesprungen und sich wie ein Tramp auf der Suche nach Gelegenheitsjobs durch musikalische Einflüsse treiben lassen, ob Hard Rock, Stoner Rock oder Blues (Rock). Bison Machine verharren dort, wo es ihnen gefällt, dann ziehen sie wieder weiter und verarbeiten ihre musikalischen Inspirationen auf "Hoarfrost".
Wobei ich sie am stärksten finde, wenn sie einen Bummelzug nehmen und Tom seine Stimme etwas dämpft. Aber das mag - wie alles - Geschmackssache sein.
Wer Lust auf eine Reise in die Vergangenheit und keine Angst vor zotteligen Viechern hat, sollte mal Ausschau nach der Herde halten.
Aber Beeilung, trotz eher gemächlichem bis mittlerem Tempo, ist diese schon nach etwas mehr als einer halben Stunde durchgezogen.
Line-up:
Tom Stec (vocals)
Dusty Jones Nason (guitar)
Anthony Franchina (bass)
Breck Crandell (drums)
Tracklist
01:Cosmic Ark (4:01)
02:Old Moon (6:32)
03:Gamekeeper's Thumb (7:18)
04:Viking Hand (3:54)
05:Speed Of Darkness (5:56)
06:Giant's Coffin (8:53)
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