Die aus Schleswig-Holstein, somit also aus dem höchsten Norden Deutschlands stammenden
Black Hawk spielen sehr klassischen Heavy Metal in der Schnittmenge aus
Saxon (einige der Mitglieder sind übrigens gleichzeitig in der Coverband
Wheels Of Steel aktiv) und
Accept. Die Band existierte zwar bereits in den 80ern (gegründet 81) und veröffentlichte seinerzeit auch einige Demos und eine Fünf-Track-EP namens First Attack" (1989), doch danach herrschte erst einmal weit über 10 Jahre Funkstille. Als dann im Jahre 2003 eine Reformation bevorstand, wurden in den Folgejahren gleich mal drei komplette Alben herausgekloppt: "Twentyfive" (2005), "Dragonride" (2007) und "The Invasion" (2008). Dazu gab es einige Festivalgigs, unter anderem auf dem Headbangers Open Air 2008.
Nur zwei Jahre nach dem letzten Album ist Anfang November diesen Jahres, auch wieder über Karthago Records, das nunmehr vierte Album erschienen, das auf den Namen "Straight To Hell" hört und mit einem Frontcover des zumindest Szene-intern bereits recht bekannten Künstlers
Markus Vesper (malte u.a. auch bereits für
Manilla Road,
Ritual Steel) aufwartet. Für eine fette, lebhafte, differenzierte und ebenso druckvolle Produktion zeichnete
Dirk Schlächter verantwortlich.
Die insgesamt elf Songs plus Intro beherbergen abwechslungsreichen Heavy Metal: Mal wird das komplette, ungeschliffene Teutonenstahl-Brett aufgefahren (der arg
Accept-lastige Stampfer "Shoot Shoot" und der durch den Galopp-Rhythmus ein wenig an
Maiden und auch
Running Wild erinnernde Titeltrack), dann wird wieder ein typisches Briten-Flair verbreitet, wie beispielsweise im Rausschmeißer "Guardians Of The Night" oder dem
Saxon-Cover "Crusader". Auch eine gefühlvoll dahin geschmetterte Powerballade namens "Seven Years Of Pain" befindet sich im Programm. In bester
Krokus-Manier gerockt und gerollt wird beispielsweise deftig bei "Bad Pussy" und einen hymnischen Uptempo-Kracher gibt's mit "Nothing To Lose" auch noch dazu.
Die Hauptfaktoren, die
Black Hawk nach wie vor ausmachen, sind selbstverständlich dieses Mal ebenso vorhanden: Ordentlich Distortion im Sound beider Äxte, eine raue, gleichermaßen aber auch melodische Stimme von Frontmann
Udo Bethke und fette Drums bestimmen im Großen und Ganzen das Geschehen. Hier wird sich nicht gescheut, mit einer unserer Zeit angepassten Produktion zu glänzen und im selben Moment mit handwerklich astrein geschmiedetem Traditional Metal aufzufahren.
Letztendlich eine wirklich sehr solide Scheibe, die es verdient hat, von traditionell geneigten Headbangern mit Faible für knackige, kompetente und einprägsame Melodien aufmerksam gehört zu werden. Auch wenn mit "Straight To Hell" nichts Neues mehr in den Metal gebracht wird, ist es wohl gerade das an alte Zeiten Zurückerinnernde, das
Black Hawk so gut zu Gesicht steht. Tolle Scheibe für ein paar ausgelassene Party-Abende!
8 von 10 RockTimes-Uhren halte ich hier für völlig angebracht!