Eine australische Band, die Power/Melodic Speed Metal mit starken europäischen Klangakzenten spielt, gibt es sicherlich nicht wie Sand am Meer.
Black Majesty ist zumindest eine davon, denn der Fünfer aus Melbourne füllt eine große Lücke im Land der Känguruhs und des ekligen Bieres, wo es eher von Rock'n'Rollern der Marke '
AC/DC-Klon' wimmelt, anstatt von Metalbands, die fröhlich und mit einem Grinsen auf den Backen die Doublebass in Schallmauer-naher Geschwindigkeit durchtrümmern.
Das bereits vierte Langeisen, "In Your Honour", (erschienen am 14. Mai) der seit 2002 existierenden Euro-Power-Lunatics hat es dafür aber richtig in sich und weist obendrein an den Knöpfchen ein großes Namedropping auf: Für die super fette und haargenau zum Sound passende Produktion zeigte sich niemand Geringeres als
Roland Grapow (Ex-
Helloween, Ex-
Kotipelto,
Masterplan) verantwortlich, für das Mastering Ex-
Grave Digger-Gitarrist
Uwe Lulis. Dies ist natürlich von Vorteil, denn dass die beiden Herren Profis vom Fach sind, muss ich hier wohl gar nicht erst genauer erläutern. Sie schaffen es auch selbstverständlich beide, den perfekten Sound aus sowieso schon geilen Highspeed-Knallern wie dem Opener "Far Beyond", "God Of War", "Further Than Insane", dem Rausschmeißer "Witching Hour" oder auch wunderbar schmalzfreien, unpeinlichen Balladen à la "Break These Chains" herauszuholen.
Die herrlich klare Stimme von
John Cavaliere fügt sich perfekt in den Gesamtsound ein und lässt nicht nur einmal an die Paten aus Hamburg erinnern, als
Kiske noch jung und frisch über die Bühnenbretter hopste.
Nun gut, in ganz so hohe Regionen wie sein offensichtliches Vorbild kommt er zwar nicht, aber zumindest in konkurrierende Höhengrade. Auch ein markanter Neoklassik-Anteil in den Gitarrenläufen ist zwischendurch auszumachen (wie eben bei Euro-Power Metal üblich), gottlob versinkt jedoch keiner der beiden Axtmeister zu stark in nervtötendem,
Malmsteen-lastiges Gegniedel.
Ich weiß zwar nicht, wie die drei Alben "Sands Of Time" (2003), "Silent Company" (2005) und "Tomorrowland" (2007) klingen, aber ich denke, dass man sich mit etwas Promotion und einem guten Management in baldiger Zukunft Rang und Namen zwischen Größen wie
Gamma Ray und
Stratovarius erarbeiten kann und hoffentlich schnell gehypte Plastik-Ikonen der Sorte 'Hammer ....ähm ... Fall' (keine Beleidigung, ich weiß!) vom Thron stoßen kann. Zumindest meinen Segen hätte das Quartett bedingungslos!
Macht euch auf Großes gefasst, denn das Potential der Band ist enorm! Genauere Infos bekommt man endlich auch mal wieder auf einer normalen Website (siehe Linkblock).