Black Nova / Black Sessions
Black Sessions Spielzeit: 24:57
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2008
PreProduction CD, daher kein Cover
Stil: Stoner Rock

Review vom 02.03.2008


Florian Kollin
Black Nova - diese Band macht mit ihrem 'Auf die Fresse'-Sound sofort erfolgreich klar: Egal, was vorher in deinem CD Player zu Hause war, jetzt kommen wir! Eine Gitarrenwand sondergleichen führt den geneigten Stoner-Hörer und Desert Rock-Fan ein in die Welt der 'Black Sessions'. Melodiös ausgeklügelte Parts mit mehrstimmigem Gesang, drückende Refrains und bissige Soli, alles auf technisch hohem Niveau. Vernünftig wäre es zu diesem Zeitpunkt mit dem Lesen aufzuhören, und sich lieber ein Ticket für den nächsten Gig der vier Bajuwaren zu besorgen.
Wer jetzt noch mitliest, soll natürlich einen tieferen Einblick bekommen. Das zweite Lied setzt da an, wo das erste aufhört, die Jungs gehen mächtig nach vorne. Doch auch ruhigere Töne können angeschlagen werden, wie "Loneliness Of Birth" beweist. Nicht, dass hier die drückenden Gitarren fehlen würden, ach was, es ist lediglich der Kontrastwert noch weiter hinaufgeschraubt worden. Die Dynamik greift auf alle Bandmitglieder über, man hat wirklich durchdacht komponiert und produziert, stets das interessante Ergebnis im Blick. Und so handelt es sich auch nicht um einen weiteren Kyuss- und Konsorten-Abklatsch, sondern ohne Frage um eine sehr gute, eigenständige Band.
Die Gitarren müssen nicht immer ganz so tief sein, das scheint man auch verstanden zu haben. Und im Gegensatz zu vielen anderen Bands des Genres, bleibt der Sound, trotz all des Drucks, immer noch ein wenig klarer und durchsichtiger. Kein dumpfer Soundmatsch, der aus den Speakern dringt und schnell mal nerven könnte. "Silent Hill" erinnert soundmäßig ein wenig an die frühen H-Blockx-Zeiten. Hier wird also der Beweis dafür angetreten, dass man auch ohne Label im Rücken zu einer standesgemäßen CD kommen kann.
"Fuzzomania" schließlich bildet den gelungenen Abschluss einer großartigen CD. Nun rückt das Schlagzeug ein wenig weiter in den Vordergrund, bis erneut die große Welle aus Gitarre und Bass hereinbricht, um dem Hörer zu liefern, für was er bezahlt hat. Eine Band, die ich wirklich gerne mal live sehen würde. Und spätestens jetzt sollte jeder mal selber reinhören. Wenn euch Stoner-Rock liegt, aber all die kurzmensurigen Drop C-Bands auf Dauer zu langweilig klingen, könnte das hier genau euer Ding sein.
Line-up:
Christian Schratt (drums)
Ron Ronson (bass)
Yves Seiler (vox)
Tom Brüssel (guitar)
Tracklist
01:Soul Reaper (3:16)
02:Build A Dream (4:40)
03:Loneliness Of Birth (5:27)
04:Silent Hill (2:36)
05:Think You Ought To Know (4:04)
06:Fuzzomania (4:54)
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