Black Torro / Same
Same Spielzeit: 43:02
Medium: CD
Label: Abandon Records, 2011
Stil: Alternative

Review vom 18.04.2011


Holger Ott
Endlich mal wieder eine verheißungsvolle Newcomerband aus deutschen Landen. Black Torro legen mit ihrem gleich betitelten Debütalbum von Anfang an richtig los und schon nach den ersten Tönen macht es Laune dem zuzuhören. Sie selbst bezeichnen ihren Stil als Alternative, nach meiner Meinung tendiert es aber sehr stark in den Heavy Metal. Um einem Missverständnis von vorne herein vorzubeugen, sei erwähnt, dass sich der Bandname nicht um einen schwarzen Stier handelt, sondern von der Torro Skala, einer Maßeinheit zur Bestimmung der Intensität eines Tornados, abgeleitet wurde. In diesem Falle natürlich die höchst messbare Stufe. Welch ein Segen, dass unsere Gefilde von solchen Naturereignissen weitgehend verschont bleiben und dieser Tornado höchstens von der Bühne über das Publikum fegen kann. Da die Band zur Zeit auf Deutschlandtour ist, solltet ihr euch gut festhalten, um nicht hinfort geweht zu werden.
Die Musik kommt sehr druckvoll rüber und erstreckt sich in keiner Weise langweilig über das gesamte gleichnamige Album. Teilweise ist der Gesang etwas anstrengend, aber die sehr guten Musiker gleichen das mit ihren Leistungen locker wieder aus. Während meiner Hörprobe fiel es mir sehr schwer, mich auf einen Favoriten unter den elf Tracks festzulegen. Ich finde die CD durchweg gut und hörenswert. Sind die Konzerte von ebensolcher Qualität, dann können wir uns in Zukunft an einen neuen Namen in der Szene gewöhnen.
"Out Of Reach", der erste Song der Scheibe, setzt sofort die Meßlatte ganz oben an. Schöner kräftiger Metal mit allen Facetten, die das Genre vorgibt. Sehr gute Tempowechsel, eine ausgeprägte Stimme und satte Gitarren ziehen sich durch das Stück und werden im folgenden "Mistakes" reibungslos fortgeführt. "In My Young Days" beginnt etwas ruhiger, steigert sich dann gegen Ende wieder zur vorangegangenen Qualität. Und dieses Level wird bei den nächsten Stücken durchweg beibehalten. Mit "Don't Wake The Demons" kommen Black Torro bislang zum Höhepunkt ihrer Debüt-CD. Schwer und düster legen die Jungs los, um ja niemand aus dem Schlaf zu wecken. Wenn dann aber der Gesang einsetzt und die Gitarren zu Höchstleistungen auflaufen, lässt sich auch der müdeste Dämon nicht daran hindern, sein Unwesen zu treiben.
Um allen Anwesenden eine kleine Pause zu gönnen, geht es bei "Childhood Memories" etwas ruhiger zu. Nach den heftigen Ereignissen ist dies auch von Nöten, bevor ein kleiner Ausrutscher auf "Black Torro" passiert. Hört sich doch "Yours, Mine And Ours" überhaupt nicht nach knallhartem Rock an. Dieses Stück könnte als Radio-Song durchgehen. Sehr leichtfüßig mit lockerem Gesang und melodiösen Klängen passt der Song nicht so recht in das Bisherige. Umso heftiger geht es bei "Dropped Back" weiter. Mit Abstand der schnellste Song der CD, punktet dabei allerdings nur die Musik. Der Gesang zieht das Stück leider ziemlich runter und im Anschluss, mit "Coming Home", erfolgt auch keine weitere Steigerung mehr. Man merkt, dass die Luft zum Ende etwas ausgeht.
"Control" weckt wieder einen Hoffnungsschimmer, geht es doch mit der Musik wieder deutlich aufwärts. Allerdings empfinde ich dabei den brutalen Gesang etwas störend. Abschließend lässt die Band mit "Interlude" einen Instrumentaltitel vom Stapel, der es verdient, ein großes Lob zu erhalten. Vielleicht ist gerade dieser mein Lieblingsstück auf "Black Torro".
Im Großen und Ganzen ist Black Torro ein sehr gutes Werk gelungen und wenn die Band auf diversen Festivals zu Gange sein sollte, wird sich der Kreis der Fans rasant ausdehnen.
Line-up:
Mikko Vetter (vocals)
Niels Meier (guitar)
Malte Burkert (bass)
Hangman (drums)
Tracklist
01:Out Of Reach (3:45)
02:Mistakes (4:09)
03:In My Young Days (3:38)
04:Between Friends (3:49)
05:Don´t Wake The Demons (4:27)
06:Childhood Memories (5:28)
07:Yours, Mine And Ours (4:08)
08:Dropped Back (2:29)
09:Coming Home (4:04)
10:Control (4:02)
11:Interlude (3:07)
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