Eine Prise hiervon, eine Prise davon, fertig ist das Süppchen. So würde es in einer Kochshow aussehen. Ob es jedem schmeckt, ist dann eine andere Sache. In der Musikbranche läuft es fast so ähnlich ab. Man nehme eine Prise Heavy Metal, eine Prise Prog Rock, etwas Funk, gibt eine Ballade hinzu, und schon darf sich diese Mischung Alternative Rock nennen. Ob man aber mit diesem Angebot auch mehr Fans in seinen Bann zieht, bleibt dahin gestellt. Persönlich finde ich eine konsequent klare Linie besser.
In Österreich hat sich eine Band namens Blackburn an diese verschiedenen Genres gemacht, und mit "Sonic Images" eine CD auf den Markt gebracht, die ich als gelungen beschreiben kann. Vierzehn Tracks, in wirklich sehr unterschiedlicher Form, bieten jede Menge Abwechslung für die Ohren. Einziges Haar, das ich in dieser Suppe finden kann, ist die Gesangsstimme bei den ersten Songs. Ich finde sie nicht kräftig genug. Es dürfte ruhig mehr ins Mikrofon gebissen werden, um eine bessere Aussagekraft zu vermitteln. Aber ich kann euch beruhigen, die Stimme passt sich zunehmend in die Songs ein und wird dadurch deutlich angenehmer. Los geht es mit "Faith" und einem ruhigen Intro. Aber bereits nach einigen Sekunden legt die Gitarre ordentlich vor, und der Heavy Metal-Zug kommt ins Rollen. Genau an dieser Stelle vermisse ich einen richtigen Shouter. Der Gesang ist im Eröffnungssong zu weich, und bleibt auch in den nächsten zwei Songs so. Die Musik ist gut und bringt eine Mischung aus schnellen und ruhigen Passagen, und somit Hörgenuss. "Disposable" besticht in der Mitte mit einem tollen Gitarrensolo und flottem Tempo. Dafür ist das Werk auch schon nach 3:40 Minuten abgefertigt. Schade eigentlich, denn die CD "Sonic Images" fängt an mir zu gefallen.
Zum Glück geht es im gleichen Stil bei "Broken Pieces" weiter, wobei bei dem Stück genau der ruhige Break das Tüpfelchen auf dem i ist. "Floating" ist wie der Name schon verrät, ein gemütlich fließender Song, etwas zu Ruhig, wie ich finde. Zum Glück finden sich darin ab der Mitte schöne Stromschnellen, die gut reinhauen und mich auffordern den Volume-Regler aufzudrehen. Gegen Ende findet das Stück dann wieder in seine fließende Form zurück und geht im nahtlosen Übergang in die Ballade "Disability And Hope" über. Für mich der beste Song der CD. Zwei Songs und ein erneut tolles Gitarrensolo später, wird es funky. Ja, ihr habt richtig gelesen. Funky, so wie in den guten alten Siebzigern. "Boundaries" läutet den Abschnitt der CD ein, der extrem gemischt ist. Da gehen schon mal besagte Klänge plötzlich in heavy über, oder es finden sich Breaks, die tief in den Psychedelic-Bereich abdriften. Beste Beispiele dafür sind "Loneliness" und "Leave Your Shelf". Abschließend bei "Shallow" darf sich mit einem Drum-Intro Andi Ackermann in den Vordergrund rücken, und genau so heavy wie der Anfang der CD, geht "Sonic Images" zu Ende.
Mein Fazit: Blackburn sind eine Empfehlung wert. Meinen Geschmack trifft es zwar nicht zu hundert Prozent, aber ich werde die Band mal im Auge behalten und lasse mich dann von ihrer nächsten CD überraschen. Wenn etwas am Gesang gearbeitet wird,und die Stimme druckvoller ist, passt es auch besser zu der überwiegenden Heavy Metal-Musik.
Line-up:
Tobi Waltl (vocals)
Markus Niedermoser (guitar)
Christian Haller (bass)
Andi Ackermann (drums)
Tracklist |
01:Faith
02:Nothing
03:Crack That Wall
04:Alive
05:Disposable
06:Broken Pieces
07:Floating
08:Disability And Hope
09:Tear It Down
10:Boundaries
11:Loneliness
12:Greed
13:Leave Your Shelf
14:Shallow
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