Die Trierer Hellrider sind zurück - "Back From Hell" sozusagen - und was habe ich mich gefreut, diesen Titel erneut in der Trackliste zu lesen.
Erneut? Gemeint ist hiermit die EP Booze N Roll von 2013. Auch "Bastards And Outlaws" ist ein alter Bekannter, mittlerweile mit einen '&' geschrieben und sogar zum Titeltrack aufgestiegen. "Devils Ride" hat es ebenfalls auf die neue Scheibe geschafft, dafür leider mein Favorit, "Zombiepokalpyse", nicht. Schade, gerade live fand ich das so hammergeil… hoffe, sie spielen es trotzdem noch. Wenn nicht… sollen die Beißer sie beißen…
"Bastards & Outlaws" wurde durch eine Startnext-Kampagne, bei der 53 Supporter unterstützten, finanziert. Vor allem für diese gibt es eine kleine Auflage von 500 Exemplaren; die CD ist jedoch auch über den Shop der Band zu erwerben.
Mit über einer Stunde Spielzeit - im Gegensatz zu den 25 Minuten der EP - will man es dieses Mal richtig wissen. Das Design von Cover/Booklet atmet die Atmosphäre einer heruntergekommenen Western-Spelunke, die ein wenig an den Film "From Dusk Till Dawn" erinnert, wobei hier leicht bekleidete weibliche Engel und Teufel die Drinks servieren, die vom Skelett-Barkeeper gemixt werden.
Passt hervorragend zu der Musik von Blessed Hellride, die sich zum Glück kaum verändert, höchstens ein paar mehr Feinheiten erhalten hat.
Wie zuvor gibt es richtig fetten Heavy Rock, der vor allem bei den älteren Songs kleine Anleihen bei Black Label Society erkennen lässt. Wobei die Trierer schlauerweise nicht versuchen, Zakk Wylde kopieren zu wollen - das würde wohl doch eher schief gehen.
Südwestdeutschland ist auch nicht der Süden der USA, dennoch kann man auch an der Mosel Bike fahren und (bei gutem Wetter sogar am Lagerfeuer) zusammen Whiskey trinken. Wer dazu den passenden Soundtrack sucht, bekommt ihn mit "Bastards & Outlaws" geliefert. Der Veröffentlichungstermin 1. Juni passt hervorragend zur sommerlichen Grillsaison.
Die Songs versprühen jede Menge Power und gute Laune, sind mitreißend und lassen sich gut hören. Gleichzeitig haben sie jedoch genug Feinheiten, damit sie nach zwei, drei Durchgängen nicht langweilig werden, beispielsweise die dunkleren Elemente in "Gevatter Tod". Glockenschläge und die von Tiny Fuel teilweise eingesetzte 'Grabesstimme' machen den besonderen Reiz dieses Tracks aus.
Wer meint, dies sei zu ernst, wird an "Goddamn Hippie" vielleicht mehr Freude haben, alleine schon beim Geräusch am Anfang (… verrate ich nicht, selbst reinhören…)
Neben solchen kleinen Gimmicks gibt es haufenweise fette Riffs, auch mit Leads oder Soli wird nicht gegeizt (okay, an Zakk kommt man nicht ran) und Tinys kräftige Stimme passt immer noch hervorragend, wirkt mittlerweile sogar noch stärker als auf dem Vorgänger.
So lässt sich hervorragend und gesegnet zur Hölle reiten…
Wobei es auch immer wieder mal ruhige Momente gibt, in denen die Cowboys im Kopfkino in den Sonnenuntergang entschwinden, beim "Dead Man's Blues" und dem bereits erwähnten "Back From Hell", das passenderweise den Rauswerfer der Scheibe darstellt.
Ja, verdammt. Blessed Hellride sind back (ob 'from hell' oder sonstwo, ist dabei egal).
Hauptsache, es rockt und es macht Spaß. Und wie gehabt - das tut es.
"Bastards & Outlaws" ist, wie erhofft, ein geiles Brett geworden und beweist, das Ganze funktioniert auch auf einem Longplayer, auch wenn 62 Minuten vielleicht doch ein wenig lang sind.
Line-up:
Tiny Fuel (vocals)
Jack Stoned (guitars)
The (one and only) Oos (guitars)
El Fritto (bass)
The Captain (drums)
Tracklist |
01:Intro
02:Helldorado
03:Moonshine Saloon
04:Devils Ride
05:Overdrive Junkies
06:Gevatter Tod
07:Goddamn Hippie
08:Bastards & Outlaws
09:Dead Man's Blues
10:Blood Red River
11:Papa Joe
12:Blessed Hellride
13:Snake
14:Back From Hell |
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