Blinding Zoe: Soulfly meets the voice of Alphaville
Das Debütalbum "Enigmatic Trips" der drei Hard-Rocker aus Karlsruhe haut ordentlich rein. Blinding Zoe sind seit 2001 auf deutschen Bühnen unterwegs und damit keine eigentlichen Newcomer, was gut zu hören ist.
Bei den ersten fünf Songs denkt man sich: »Okay, wieder eine neue deutsche Band, die Metallica oder Soulfly sein will.«
Den Unterschied macht jedoch - wie so oft - die Ausnahme-Stimme von Sänger Mark Neusatz, die ein wenig an Marian Gold, den Frontmann der legendären Alphaville erinnert und eine ähnlich große Bandbreite aufweist (z.B. bei "Wasted"), die er aber leider zu selten ausnutzt. Meistens bleibt er in komfortabler, anklagender Stimmlage. Sehr schön, aber eben kaum variabel.
Ähnliches lässt sich auch zu den Songs sagen: Klassischer, geradliniger, guter Rock mit wenig Ausschlägen und ohne Experimente.
"Sandglass" bietet die erste Erholung vom Krach - eine schöne, getragene Ballade, welche die Scorpions bestimmt auch gern geschrieben hätten. Danach geht es wieder weiter mit Standard-Hard Rock und Standard-Riffs. Gut, hart, zuweilen düster, aber immer im Bereich des Bekannten verweilt das Trio. In "Everything" erinnert die Gitarrenführung mal kurz an Independent Rock, ein winziger Ausrutscher.
Inhaltlich ist "Enigmatic Trips" engagiertes Protestgeheul gegen Krieg ("Wasted", "Warlord"), Schmerz und Seelenverkauf ("Freak Show"). Persönliche Erfahrungen werden kommentiert in "Prisoner" und "Everything".
Fazit: Für Fans von klassischem, handgemachten Hard Rock. Wenn Blinding Zoe etwas mutiger und variabler werden, darf man auf die Nachfolge-Platte mehr als gespannt sein.
Anspieltipps: "Wasted", "Sandglass"
Line-up:
Mark Neusatz (vocals, guitar)
Hendrik Jakubowski (bass)
Patrick Hirschberger (drums)
Tracklist |
01:Samsara (3:45)
02:Wasted (3:25)
03:Warlord (5:07)
04:Freak Show (3:38)
05:Sandglass (4:54)
06:Prisoner (3:42)
07:Numbed (4:19)
08:Everything (5:07)
09:Cycle (4:04)
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