Blood Of Serpents / Black Dawn
Black Dawn Spielzeit: 46:47
Medium: CD
Label: Eternal Sound Records, 2014
Stil: Black-/Thrash Metal

Review vom 06.06.2014


Jens Groh
Ja, leck mich am Arsch, ist das etwa die neue Goatwhore, die ich hier zugeschickt bekommen habe???
Nee, kann ja nicht sein, die gibt es ja noch nicht, HAHAHAHA. Aber es könnte glatt eine andere Version der 'Ziegenhuren' sein, die in meinem Player rotiert.
Der Bandname kam mir irgendwie gleich recht bekannt vor, denn ich hatte ihre EP "Leave You To The Flies" aus 2012 schon mal auf irgendeiner Metal-Börse in der Hand gehabt. Zwischen 2012 und diesem Machwerk gab es 2013 noch mal eine weitere EP namens "Mind Made For Murder".
Zur Musik: Wer bei der Erwähnung des Namen Goatwhore oder älterer Marduk schon den Schlüpper nass macht, kann eigentlich jetzt aufhören zu lesen und sich das schnieke Teil sofort ordern…. also tschüss, ihr Ziegen und mesopotamischen Götterworshipper….
Wer die obengenannten Bands nicht kennt, soll gnädigerweise - oder soll ich sagen tadelnderweise? - erklärt bekommen, welch einen räudigen Bastard diese Schweden zu ihrer Musik erkoren haben.
Allein der Beginn dieser Scheibe, die nach einem kurzen Intro mit einem markigen Marduk-Riff (deren Drummer Lars Broddesson das Teil, wie die ersten beiden EPs auch produzierte) beginnt, macht höllisch gute Laune. Es geht auch erst mal in nackenbrecherischem Tempo weiter, alles dabei: Blasts, eine richtig geniale Melodie, nur um ab Minute drei in Celtic Frost-Regionen vorzustoßen. Und mal so ganz unter uns, ab der Slo-Mo-Passage, inklusive 'Uhh', war es bei mir geschehen. Der geile Wechsel zwischen abartigem Geprügel und Mid-Tempo-Gerödel ist einfach super. Gekrönt von einer herrlich asozial-kaputten Stimme.
Schön finde ich, dass hier nicht nur ein Tempo vorherrscht, also nicht nur mit 180 Sachen an die Wand, sondern dass alle Songs in der Geschwindigkeit gut ausbalanciert sind. Es wird immer mal wieder der Fuß vom Gaspedal genommen und genau das sind die großen Momente dieser Scheibe.
Auch dass des Öfteren, der, ich nenne es mal den 'Sakral-Modus' angeworfen und es richtig hymnisch wird, wie bei "Masquerade Of Plagues", macht die Platte spannend.
Das macht auch den größten Unterschied zu Goatwhore aus: Blood Of Serpents wissen, wann man mal langsam bzw. punktgenau zocken sollte.
Auch die Äxte machen mächtig Laune, wenn auf crustigen Unterton die Soli im thrashigen Gewand darüber ballern. Generell dürfte "Black Dawn" allen ein bestialisches Grinsen bescheren, die ihren Black Metal gerne mit einer ordentlichen Portion Horror-Atmosphäre, nicht zu schnell und richtig dreckig mögen. Also alle diejenigen, die morgens mit Amebix ihren eigenen Leichnam füttern, ihr Mittagsopfer mit Deströyer 666 beschallen, zum Nachmittagstee in H. P. Lovecrafts verstörende Abgründe tauchen und ihr schwarzes Nachtgebet mit Gospel Of The Horns begehen.
Ziegenbock-geiler Scheiß, wenn auch nicht die Neuerfindung des Black/Thrashs. Ave Ananas, oder so….
Line-up:
Rodney Gutierrez-Cortez (vocals)
Kristian Roupe (guitars)
Fredrik Nilson (guitars)
Christoffer Anderson (drums)
Benny Åkeson (bass)
Tracklist
01:Horn Shaped Crown
02:King Redeemer
03:Illuminator Of Flesh
04:Black Dawn
05:Masquerade Of Plagues
06:Artocious
07:Deliverance Devine
08:World In Fire
09:Unhallowed
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