Spielzeit: 40:43 Medium: CD Label: Ruf Records, 2007 Stil: Blues Review vom 12.02.2007 Michael 'Mike' Schröder

Die Karawane zieht weiter…
Für die 3. Auflage der erfolgreichen Blues Caravan-Tour haben sich Ruf Records wieder mächtig ins Zeug gelegt. Sie luden 3 erstklassige Gitarristinnen und Sängerinnen ein und untertitelten die Karawane 'Blues Guitar Women Tour 2007'. Am 25.01.2007 startete die erste Show in Deutschland. Mit von der Partie sind diesmal Sue Foley, die schon bei der ersten Blues Caravan-Tour dabei war, Deborah Coleman und Roxanne Potvin. Die drei Damen haben nicht nur für die Ohren was zu bieten, sondern sind auch noch hübsch anzuschauen. Damit der geneigte Musikfreund nach den Konzerten eine bleibende Erinnerung mit nach Hause nehmen kann, wurde die CD "Time Bomb" in den Okemah Studios, Minneapolis aufgenommen. Der Rundling ist allerdings nicht nur für Konzertbesucher interessant. Des Weiteren wird es wohl auch wieder eine DVD der Show, wie im Jahr zuvor, geben. Wenn es soweit ist werden wir natürlich darüber berichten.

Beim ersten Song geht es gleich ordentlich zur Sache. Die drei Damen stellen bei dem Instrumental "Time Bomb" unter Beweis, dass sie wissen, wie man mit einer Gitarre umzugehen hat. Der Song ist weniger im Blues als im Rock'n'Roll angesiedelt und kommt recht ordentlich rüber. Einzig die Bassdrum klingt irgendwie etwas schwammig. Bei dem zweiten Stück "Hitting On Nothing", der von Roxanne Potvin gesungen wird, geht es dann in Richtung Blues mit leicht poppigem Einschlag. Die Stimme von Frau Potvin passt prima zu dem Stück. Ein kurzes Gitarrensolo rundet den Song ab.

Eines der Highlights auf diesem Silberling ist "So Far", das von der Kanadierin Sue Foley gesungen wird. Das Piano durchzieht den Song mit schönen Riffs und Fills. Es wurden ein paar tolle Gitarrensoli eingebaut, die dem Ganzen die nötige Würze verleihen. Stimmlich versteht Sue hier zu begeistern. Die Frau ist ja auch nicht mehr ganz neu in dem Geschäft und hat mittlerweile an die 10 Studioalben eingespielt, was für reichlich Erfahrung spricht.

Weiter geht es mit "Talking Loud" bei dem Deborah Coleman das Gesangsmikro in die Hand nahm. Funk und Soul dominieren diesen Song, der richtig klasse rüberkommt. Die Gitarrensoli fließen locker-flockig aus den Kalotten meiner Boxen. "Strong Enough To Hold You" ist einer der ruhigeren Songs auf dem Album und erinnert am Anfang sehr an "With A Little Help From My Friends", allerdings nur am Anfang, denn danach nimmt der Song eine andere Wendung als die des Klassikers. Das Hauptaugenmerk wurde hier auf den Gesang von Roxanne Potvin gelegt, die den Song toll rüberbringt. Ein kurzes Gitarrensolo lockert den Song schön auf.

Bei "Show Me" wurden Country-Einflüsse verarbeitet. Besonders hervorzuheben ist hier das Barpianospiel von Bruce McCabe, der aber nicht nur bei diesem Song eine gute Leistung ablieferte. Den Gesangspart übernahm Sue Foley. "Motor City" ist meiner Meinung nach der schwächste Song auf dem Album und kann mich trotz des ordentlichen Gitarrensolos, auch nach mehrmaligem Hören nicht erreichen. Ähnlich geht es mir mit "Get Up". Da wurde mir der Blues etwas zu sehr auf 'modern' getrimmt. Dafür reißt "Two Moons Gone" dann wieder einiges aus dem Feuer. Auch dieser Song, der wieder mit Country-Einflüssen versehen wurde, lebt von Sue Foleys Gesang und der soliden Gitarrenarbeit. Der Rhythmus lässt die Füße automatisch mitwippen.

Der vorletzte Song auf diesem Rundling wurde "Don't Start The Car" getauft und gesangstechnisch von Frau Coleman übernommen. Das Piano groovt sich sehr schön durch den Song. Den Abschluss dieser CD bildet "In The Basement", der von allen drei Künstlerinnen zusammen gesanglich intoniert wurde. Ein würdiger Rausschmeißer für ein recht gelungenes Album, das man getrost auch mal bei einer der nächsten anstehenden Partys spielen kann, ohne das jemand an der Musik rumnörgelt. Ich bin schon echt gespannt, wie die drei Damen auf der Blues Caravan-Tour 2007 rüberkommen, kann mir aber schon vorstellen, dass sie ihrem Publikum mächtig Spaß bereiten werden.