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Booker T. & The MGs / Soul Dressing
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Ich muß ganz ehrlich sagen, dass ich eigentlich kein Freund von instrumentaler Musik bin. Aber um es vorweg zu nehmen, bei Booker T. & The MGs mache ich gerne eine Ausnahme. Erstens, weil die Songs so unheimlich gut grooven und zweitens, weil ich diese geile Orgel von Booker T. Jones Jr. und die Art, wie er sie spielt, so liebe. Dazu gesellt sich ein Steve Cropper, der seine Gitarre hervorragend zur Unterstützung der Orgel einsetzt. OK, die Bläser sind auch nicht ohne, wenn sie zum Einsatz kommen.
"Soul Dressing" ist die zweite Scheibe der Band, nachdem diese mit Green Onions im Gründungsjahr 1962 richtig abgeräumt hat. Sie konnten zwar den Verkaufserfolg nicht wiederholen, lieferten aber trotzdem ein ordentliches Album ab. Musik On Vinyl haben das Album jetzt noch mal neu aufgelegt. Wie immer auf 180g-Vinyl und einer ordentlichen, gepolsterten Innenhülle. Obwohl die Platte in Mono daher kommt, klingt das Ganze sehr authentisch und richtig gut. Satte Bässe, die die Nachbarn zur Weißglut treiben und ein ordentlicher Klang in den Höhen.
Booker T. & The MGs, die 1992 in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen wurden, haben mit dem 1965 aufgenommenem Werk "Soul Dressing" eine Platte herausgebracht, die einfach nur Spaß macht. Da gefällt jeder Song ohne wenn und aber. Da ist alles ordentlich arrangiert und wenn die Orgel 'singt' vermisst man keine menschlichen Vocals. Da wünscht man sich lediglich, dass die Tracks etwas länger wären, denn bis auf "Night Owl Walk" (3:12 Minuten) schafft es keiner auf mehr als 2:39 Minuten. Aber die Kürze scheint wohl der damaligen Zeit geschuldet zu sein, in der auch die Rock'n'Roll-Nummern meist recht kurz waren.
Der Titeltrack punktet gleich zu Anfang mit einem ausgefeilten Rhythmus, während "Tic-Tac-Toe" mit einer filigranen Orgel überzeugt. "Big Train" ist wohl die bekannteste Nummer auf dem Album. Irgendwie habe ich das Stück auch schon mal als Gesangsversion gehört, weiß aber beim besten Willen nicht mehr von wem. Eine weitere Singleauskopplung ist "Jellybread", mit einem Orgelsound, der dem von "Green Onions" sehr ähnelt. "Outrage" groovt wieder wie Sau. Da kann der Fuß einfach nicht stillstehen.
Auch auf der zweiten Seite geht es mit dem "Night Owl Walk" locker flockig weiter, diesmal in Richtung Jazz. Der einzige Song, der ohne Orgel auskommt ist "Chinese Checkers". Dafür gibt es ein Fender Rhodes und tolle Bläser zu hören. "Home Grown" überzeugt mit einem schwermütigen und relaxten Groove, während "Mercy Mercy" eher poppig und mit kurzem Gitarrensolo daherkommt. Die "Plum Nellie" kann wiederholt mit schönen Bläsersetzen und einer bissigen Orgel überzeugen. Zum Schluß bringt die Band noch eine Nummer, die für mich ein Gefühl beschreibt, dessen ich mich der gesamten Spielzeit nicht erwehren kann, "Can't Be Still".
Fazit: Eine rundum gelungene Scheibe, die vom ersten bis zum letzten Titel einfach nur gute Laune verbreitet. Schade, dass die Band nur knapp zehn Jahre existierte. Aber dafür haben sie immerhin zwölf Alben eingespielt und "Soul Dressing" gehört sicher zu einem der besten! Von mir eine klare Kaufempfehlung!!!
Line-up:
Booker T. Jones Jr. (organ) Steve Cropper (guitar) Donald 'Duck' Dunn (bass) Al Jackson, Jr. (drums)
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