Leider geschieht es gar nicht so selten, dass manche Bands bereits mehrere Alben veröffentlicht haben und immer noch nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie eigentlich verdient hätten.
Am 01.02.2008 geschah genau dieses Ereignis zum wiederholten Mal in der Musikgeschichte. An diesem Tag nämlich, ist die nunmehr dritte CD, "Sounds Of Sirens", der vorderpfälzischen Formation Boomerang erschienen.
Seit 1996 kümmern sich die fünf Mannen von Boomerang darum, dass die Fahnen der harten metallischen Fraktion hoch gehalten werden. Ihre Lieder, durchweg abwechslungsreiche Eigenkompositionen, leben von der Spielfreude, der professionellen Beherrschung der Instrumente und einer eingängigen und druckvollen Stimme ihres Leadsängers Axel Johann, der von Gitarrist Thomas Fahrnbach und Bassist Daniel Schäfer bei mehrstimmigen Gesangspassagen kräftige Unterstützung erhält.
Und hier sind wir schon bei der ersten Auffälligkeit: Der mehrstimmige Gesang, der vielen der Songs auf "Sounds Of Sirens" einen geradezu hymnischen Charakter verleiht, begleitet von harten Gitarrenriffs, die Jon Oliva's Pain in jeder Hinsicht ebenbürtig sind. Hier dürfte so manchem Savatage- und Jon Oliva's Pain-Fan das Herz deutlich höher schlagen.
"Sounds Of Sirens" begrüßt uns vorerst mit ein paar locker dargebotenen Heavy-Tracks, die für das, was noch kommen wird, nur zur Einstimmung dienen können. Denn spätestens ab "Blood Angel (TCO III)" zeigen uns Boomerang ihr wahres Gesicht, zeigen im wahrsten Sinne des Wortes, wo 'der Hammer hängt'.
In diesem Song stehen mittelalterlich angehauchte Gitarrenparts im scharfen Kontrast zu temporeichen Strophen, die in einen mehrstimmigen Refrain münden, der erneut auf mittelalterlichen Harmonien aufbaut.
Für alles, was auf diesem Album noch folgt, gehören häufige Tempo- und Rhythmuswechsel zum guten Ton, ohne je die durchgehende Liedstruktur aus dem Auge zu verlieren.
Stattdessen bekommen wir zwischen all der Härte so eingängige Refrains geboten, dass diese noch lange nach dem Ende des Albums in den Ohren nachhallen. "The House Of Silent Screams" ist hierfür ein weiteres gelungenes Beispiel, wie abwechslungsreich ein Lied gestaltet werden kann.
"Sounds Of Sirens" demonstriert eindrucksvoll, dass wir es bei Boomerang garantiert mit keiner Eintagsfliege zu tun haben, sondern auf eine gesunde Portion Professionalität und Spielfreude treffen, die von Anfang an mitreißt. Das Gütesiegel 'Hochwertig' darf dabei guten Gewissens verliehen werden.
Somit ist es nun an der Zeit, dass Boomerang endlich Zugang zu den großen Bühnen erhalten, den sie sich redlich erarbeitet haben. Hier wäre es angebracht, dass die Konzertveranstalter über ihren eigenen Schatten springen und auch mal einer noch unbekannteren Band das entsprechende Podium bieten. Die Freunde der harten Musik werden es danken.
Bis es soweit ist, bleibt nur die Empfehlung, sich "Sounds Of Sirens" zu besorgen, anzuhören und zu genießen. Jeder weitere Hördurchgang bereichert dabei mit neuen Details, die man in den einzelnen Tracks entdeckt und schon jetzt die Neugierde weckt, was uns Boomerang in der Zukunft noch Spannendes bieten werden.
Line-up:
Axel Johann (vocals)
Stefan Zobel (guitars)
Thomas Fahrnbach (guitars, vocals)
Daniel Schäfer (bass, vocals)
Andreas Reichard (drums)
Tracklist |
01:The Sound Of Sirens
02:One Night To Remember
03:Sleeping Titans
04:Of Fire
05:Skin-Walker
06:Spawning Ground
07:Blood Angel (TCO III)
08:Insecure
09:The House Of Silent Screams
10:Phoenix Rising
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