Alle Jahre wieder veröffentlicht die selbsternannte 'Scheißkapelle' aus Aschaffenburg eine neue CD. In diesem Fall sind über drei Jahre seit dem Erfolgsalbum "Bop Around The Pop" vergangen und mit der aktuellen Platte legt die Band bereits ihr neuntes Machwerk vor.
Viel hat sich zum Glück nicht geändert und so präsentiert die Gruppe auch auf dem aktuellen Album "Rock'n'Roll Radio" was der Titel verspricht: Rock'n'Roll in seiner ganzen Vielfalt. Während man sich bei "Bop Around the Pop" komplett den Songs des Sängers Sasha widmete, legt die Band hier nun einen kompletten Rundumschlag vor und bedient sich überall. Das macht das Album auch enorm abwechslungsreich, wobei ihr eigener Rockabilly-Stil überall durchkommt. Mit einem bunten Mix aus eigenen Liedern und wie gewohnt diversen Coverversionen, hat man hier knapp 55 Minuten bzw. 17 Lieder lang kurzweilige Unterhaltung.
Wie man an der Anzahl der Lieder und an der Spielzeit der CD bereits erkennen kann, beschränkt sich die Band auf das Wesentlichste und außerdem kann man in drei Minuten auch alles sagen. Bis auf das etwas zähe "Radio Day" gibt es keinen Ausfall zu verzeichnen. Highlights sind dafür aber genug am Start.
"King Of The Bongo" von
Manu Chao kommt als fetzige Ska-Version daher und aus dem eher langweiligen
Genesis-Track "I Can't Dance" macht man, dank coolem Arrangement, eine sehr lässige Version, die stark an "Fever" von
Peggy Lee erinnert.
Höhepunkt ist aber meiner Meinung nach die Eigenkomposition "Radio", die auch als Single ausgekoppelt wurde. Ein sehr melodischer Country-Song mit absolutem Ohrwurmcharakter. Die sehr gute Produktion von
Pomez Di Lorenzo und
Adriano Batolba, die auch schon die Platten von
Sasha/Dick Brave produzierten, gibt dem ganzen noch den richtigen 'Wumms'.
"Rock'n'Roll Radio" ist somit Pflichtprogramm für den Rockabilly-Fan, der gerne bei den ersten Sonnenstrahlen mit offenem Verdeck zur Eisdiele cruist, aber auch anderen Freunden von handgemachtem Rock'n'Roll kann man diese Scheibe sehr ans Herz legen. Nach den ersten Takten des Openers "Blitzkrieg Bop" (Ramones) macht man dann direkt automatisch das Autoradio lauter.
Fazit: Unbedingt mal anchecken und anschließend direkt auf ein Konzert der Band gehen. Bei durchschnittlich 150-200 Konzerten im Jahr, dürfte es so gut wie keinen Winkel in Deutschland geben, wo die Band nicht vorbeischaut.