Als die CD mit dem Titel "Adorned Weakness" von Braver Since Then zum Rezensieren angeboten wurde, hat man uns gleich zu deren MySpace-Seite verwiesen, damit man sich einen ersten Eindruck verschaffen konnte. So standen im Profil der Band Vergleiche zu Gruppen wie Rush, Dream Theater, Queensryche, Fates Warning, U2, Paul Simon und Bob Marley, um nur einige zu nennen. Allerdings höre ich, wenn ich ehrlich bin, keine der erwähnten Bands als Einfluss heraus, zumindest nicht direkt, und dies spricht dafür, dass die Truppe sozusagen ihre eigene Suppe kocht.
Außerdem scheint sich die Formation bezüglich der Einflüsse ein wenig lustig zu machen, was man auf ihrem neuen Album "Adorned Weakness" schon im Schlussteil des ersten Songs, "Left Behind Tears", heraushören kann. Diese CD ist übrigens schon das sechste Release des Ensembles, das von John Lutzow in den frühen 90ern gegründet wurde, um seinen musikalischen Ideen eine Plattform zu bieten, die zu seiner Stammband Leviathan (nicht die aus Italien) nicht richtig passten. Da ich von Leviathan das Album "Riddles, Questions, Poetry and Outrage" im Regal stehen habe, kann ich diesem Entschluss nur zustimmen. Während bei Leviathan gut gemachter Prog Metal aus den Boxen tönt, wird es bei Braver Since Then auf "Adorned Weakness" wesentlich komplexer und man spitzelt auch in anderen Stilarten, wie z.B. in den Psychedelic Rock, was bei "Puppety Oddballs Eat An Orange" am Deutlichsten zu hören ist.
Die Musik, die uns geboten wird, ist wahrlich keine leichtverdauliche Kost und benötigt mehrere Hördurchgänge. So sind auch die Sprechpassagen zwischen den Tracks eher gewöhnungsbedürftig. Die Protagonisten beherrschen ihre Instrumente perfekt. Gitarre, Keys, Bass und Drums agieren in einem ausgewogenen Verhältnis und verstehen zu überzeugen. Einen schlechten Song kann ich auf "Adorned Weakness" nicht ausmachen. Stark an die frühen Genesis fühle ich mich bei "A Smile And A Far Away Place" erinnert. Auch die abschließende Nummer, "Possession & Ballad Of A Wannabe Cyber Geek", geht in diese Richtung, bei der die Viola des Gastmusikers Joseph McGirr zu hören ist.
"Adorned Weakness" von Braver Since Then ist ein ansprechender Silberling, der dem aufgeschlossenen Hörer gefallen sollte. Da ja Liebhaber der progressiven Klänge, die man hiermit erreichen möchte, aufgeschlossene Hörer sind, sollte man dieser Truppe eine Chance geben.
Line-up:
Derek Blake (vocals, bass)
John Lutzow (guitars, keyboards, vocals)
Dave Rumbold (drums, percussion)
Guest Musician:
Joseph McGirr (viola)
Tracklist |
01:Left Behind Tears
02:Someone Else's Art
03:Destination Over Destined To Fail
04:Puppety Oddballs Eat An Orange
05:Strength And Limitation
06:Estragon Poisoning
07:Blood And Imagination
08:Juicy Fruit
09:A Smile And A Far Away Place
10:Possession & Ballad Of A Wannabe Cyber Geek
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