Brewed & Canned schmeißen auf ihrem Promozettel mit großen Worten um sich. Von wegen die einzige Death Metal-Band Wiens und weiterem testosterongeschwängertes Blabla.
Aber irgendwas muss man ja von sich geben in der heutigen Zeit, in der es immer mehr Bands zu geben scheint, die irgendwie wie aus dem Nichts plötzlich auftauchen.
Brewed & Canned ist auch so eine Truppe. Mir persönlich sagte der Name rein gar nichts. Obwohl es die Band schon seit 1998 gibt. Naja, wirklich monstermäßig ist deren Output bis dato auch nicht wirklich gewesen. Drei Demos finden sich in deren Diskographie wieder. Und heuer dieses feine Scheibchen.
Abgesehen von dem wirklich scheiß-hässlichen Cover (das zwar irgendwie passt, dennoch kackschlecht gezeichnet ist) können Death Metal-Fans, die einen Hang zu Eiter, Gedärm und sonstigen Leckereien in ihren Texten haben, hier bedingungslos zuschlagen.
Musikalisch wird derbe in die Kerbe von Cannibal Corpse und deren neuere Werke geschlachtet.
Und im Falle von Brewed & Canned geht das sogar in puncto des instrumentalen Penisvergleiches gut aus. Sprich: Die Burschen können spielen und machen nicht nur große Worte. Klar, es gibt nicht ganz so veritable Kabinettstückchen wie bei Alex Webster und Co. zu vernehmen. Aber die Knilche sind ihren Vorbildern schwer auf den Fersen.
Was wirklich Laune an der Scheibe macht, sind die Bassparts. Der Tiefsaiter wird schön schlabbernd durch das Gemetzel gedonnert. Auch die Drums agieren arschtight.
Ebenso sägt die Gitarre (die Scheibe wurde nur mit einem Gitarristen eingeprügelt, mittlerweile ist aber noch ein weiterer Axtmann mit auf dem Todeszug unterwegs) kräftig, immer mit schön kranken Soli gespickt.
Die Vocals sind zwar nicht wirklich innovativ, ähnlich wie die vom Schorschgrinder versteht man in der ganzen Gurgelkotz-Würfelhusten-Vergewaltigung aber noch deutlich, wie der Hase läuft und sie passen letztlich perfekt zum Rest.
Textlich - wer hätte sich das gedacht - wird gemeuchelt, sich in der Kotze der Opfer gewälzt und mit faulenden Leichenteilen um sich geschmissen, genretypisch halt. Da ist man der Tradition verpflichtet. Auch wenn ich intelligentere Texte wesentlich besser finde, manchmal muss es eben Blut, Eiter, Gedärm und knackende Knochen sein. Ist ja nur Spaß…
Und Spaß macht dieser, mit einer feisten Produktion daherballernde Longplayer allemal. Für Leute, die einen exquisiten Geschmack haben, der zwischen Cannibal Corpse und Exhumed liegt, diejenigen könnten auch an diesem Output ihre wahre Metzgersfreude haben… geiler Underground-Scheiß!
Line-up:
Flo (vocals)
Michl (guitars)
Max (drums)
Will (bass)
Tracklist |
01:Multiple Bone Injection
02:Behind 8 Doors
03:Harvest
04:Perverse Reflections
05:Killfuckfeed
06:Into Slavery
07:Execute The Innocent
08:Breathing The End
09:Vomiting Liquified Innards
10:A Violent Maelstorm |
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