Hinter Brides Of Destruction, ursprünglich von Mötley Crüe-Basser Nikki Sixx und Gitarrist Tracii Guns (Ex-Guns'n'Roses, Ex-LA Guns) ins Leben gerufen, stecken solch illustre Gesellen wie London LeGrande (voc), Scot Coogan (dr) und Scott Sorry (b), der Nikki Sixx ersetzt, nachdem dieser der Band den Rücken gekehrt hatte.
Bereits im März 2004 bringen sie bei 'Sanctuary Records' ihr vielbeachtetes Debütalbum "Here Come The Brides" auf den Markt.
Sie scheren sich einen Dreck um irgendwelche Hypes oder angesagte Trends, ziehen ihr eigenes Ding durch und rocken, wie die Hölle.
Mit "Runaway Brides" legen sie nun die nächste Kohle nach und auch diese Platte hat es wieder mächtig in sich.
Da vereint man Rock'n'Roll mit Heavy- und Classic-Rock und legt darüber sogar noch einen leichten Hauch punkiger Attitüden. Das hat was, das wirkt nicht langweilig, sondern geht ab, wie die berühmte Katze der Frau Schmidt.
Und dass sie sogar die spacige Schiene beherrschen, zeigt das einminütige Intro.
Voll in die Heavy Rock'n'Roll-Kiste greift man bei dem leicht abgefahrenen "Dead Man's Ruin", dem rohen "White Trash" oder auch dem krachigen, nach vorne gehenden "Blown Away". Aber auch "Tunnel Of Love", das von Sänger London LeGrande richtig schön dahingerotzte "Dimes In Heaven" sowie "White Horse" hauen kräftig auf die 'Dreizehn'.
Man hat das Gefühl, "Brides Of Destruction" ließen die Zügel nun vollends los, um sich musikalisch die Sporen zu geben. Da ist nichts mit Trab - da gehts ab im wilden Galopp.
Dass die Truppe aber auch in der Lage ist, hervorragende Balladen zu schreiben, beweist sie sehr nachdrücklich mit dem wunderschönen "Criminal" sowie auch bei "Porcelain Queen".
Bleischwere Riffs gibt es dagegen wieder bei "This Time Around" sowie dem akustisch beginnenden und sich im Laufe des Songs steigenden "Never Say Never" um die Ohren.
Alles in allem ist "Runaway Brides" ein sehr abwechslungsreiches Album: wilde Drums, einen powervoll pumpenden Bass, heulende Gitarren und eine mal dreckige, mal rauchige, mal emotionale Stimme - dazu schön roh und natürlich laut.
Die Jungs machen bodenständigen Rock - was will man mehr?
Ja - laut ist das Stichwort, denn laut sollte man den Regler schon aufdrehen!
Übrigens ist eine Welttournee der 'Bräute' angekündigt - die solltet ihr Euch wirklich nicht entgehen lassen, denn da steppt garantiert der Bär.
Die Tourtermine werden wir natürlich rechtzeitig in RockTimes veröfffentlichen.
Spielzeit: 49:36, Medium: CD, Mascot, 2005
1:Aunt Biente 2:Lord Of The Mind 3:Dead Man's Ruin 4:Criminal 5:This Time Around 6:White Trash 7:Brothers 8:Never Say Never 9:Blown Away 10:Porcelain Queen 11:White Horse 12:Tunnel Of Love 13:Dimes In Heaven
Ilka Czernohorsky, 29.09.2005
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