Sofort auffällig ist dieser breitflächige und eingängige Sound. Das ist energischer Rock im Indie-Gewand. Dabei scheint sich der Sound auch an der Musik längst vergangener Tage zu orientieren, schimmern doch die Sechziger (und aufwärts) immer wieder durch. Sehr viel Melodik und Harmonie bestimmen die Musik, die auch vor psychedelischen Schlenkern nicht Halt macht. Dabei dominieren die satten Gitarren stets das Klangbild. Verglichen worden sind sie bereits mit Bands wie The Jesus & Mary Chain.
Gleich zu Beginn schimmert etwas durch, das mich gedanklich an die Westküste der Vereinigten Staaten trägt. Das ist teilweise der Sound der Sechziger, transportiert in die Jetztzeit. Ja, ich vernehme doch Anteile solcher Bands wie
Buffalo Springfield oder in Teilen auch der
Byrds. Stets ist ein Hauch von Psychedelic zu spüren. So schwebt die Musik regelrecht und kann in eine abgehobene Stimmung versetzen. "By Your Side" trägt mich in die weite Welt hinaus, nach Australien und Neuseeland, denn ich vernehme Anklänge an solche bekannten Bands wie
The Church und
The Chills. Da quellen die Harmonien förmlich aus den Boxen, das kann einen mit dieser 'Wall of Sound' schon so richtig erdrücken. Dabei schwebt der Gesang stets über diesem Klangteppich. Er ist nicht unbedingt vordergründig, sondern in die 'wattige' Atmosphäre eingehüllt.
Aber auch ein gewisses Hitpotential wohnt einzelnen Songs im Besonderen inne. Sind es zwar "By Your Side" und "Ocean", die als Singles ausgekoppelt wurden, empfinde ich "On The Right Side" nicht minder singletauglich. Viel Nostalgie schwingt in diesem Sound mit. Diese Musik besitzt ein hohes Maß an Wohlfühlcharakter und kann durch ihren Zauber für durchaus gute Laune sorgen.
Mit "Let It Go" wird dann erst einmal ganz auf eine sehr ruhige Stimmung heruntergefahren, die mir aber nicht so sehr zusagt - erst, wenn der Song langsam in der Intensität hochgefahren wird, wird es für mich dann gefälliger. Besser passen zu
Buffalo Sunn diese voranpreschenden und drückenden Lieder, weil sie es sind, die wirklich mitreißen! Und das geht dann noch einmal zum Schluss gewaltig über die Bühne, wenn mich der energisch satte Einsatz irgendwie an
Big Country erinnert, ohne jedoch diesen keltisch klingenden, speziellen Sound aufzunehmen. Schade, eine irische Band wäre doch geradezu prädestiniert dafür gewesen. Wenn ich mir also etwas wünschen dürfte, dann wäre es noch ein wenig Keltisches dabei, bitte...
Fazit: Ein hervorragendes Debütalbum, das die Weichen für eine gute Zukunft der Band stellen könnte. Ich jedenfalls drücke die Daumen!