Mit "Matching Numbers" liegt das inzwischen vierte Album des Schweden, der eigentlich Mikael Liljeborg heißt, vor. 1971 wurde er auf Gotland geboren. Im Alter von fünfzehn, so heißt es, habe er Bob Dylan entdeckt. Wenn ich die ersten Takte dieser Platte und den Gesang vernehme, dann glaube ich eher, es waren Rod Stewart
und die Faces in der Muttermilch.
Nach dem für die genannte Band irgendwie typischen Song wird es auf dem zweiten Titel anders, lockerer, von akustischer Gitarre angetrieben und mit Akkordeon veredelt, gibt es einen feinen Popsong mit einem Schuss Americana. Eine schnarrende Orgel leitet Track drei ein und die raue Kehle singt aus tiefstem Herzen über "Yours And Mine", die Melodie geführt von der Mundharmonika.
Das ist Musik in der Tradition von The Band mit einem klaren Schuss Faces in einem modernen Gewand. Dabei gibt es keine ausufernden oder schwülstigen Arrangements, sondern auf den Punkt gebrachte Statements, die nicht klar erkennen lassen, dass dieses eine schwedische Band ist. Unwissend und erstmalig gehört, wäre es für mich klar, Großbritannien oder die Vereinigten Staaten, Americana also zu vermuten. Dafür spräche ja auch die Verwendung eher im Country verwurzelter Instrumente wie Banjo, Dobro oder Lap Steel, und auch die Fiddle vermittelt dann im Verbund mit den anderen einen Hauch von Alternative Country. Und schön klingt es obendrein.
Mich wundert, dass sich der Bekanntheitsgrad der Band noch nicht wesentlich erweitert hat, verdient haben es die Burschen auf jeden Fall. Die erdigen und direkt gehaltenen Kompositionen beinhalten gelegentliche subtile Ideeneinschübe, man sollte schon einmal genau hinhören und dann wird man in der vermeintlichen Schlichtheit noch die eine oder andere Perle finden.
"A Garden Rose", ein Titel, wie er auch von Rod Stewart aus dessen Frühphase stammen könnte, als dieser noch "Maggie May" besang. Und so bestimmt diese Atmosphäre weitestgehend die Musik der Platte, ohne jedoch so zu wirken, als wäre eine Coverband am Werk. Vielmehr hat man sich all' jener feinen Einflüsse bedient und bei dem einen oder anderen Künstler wohl etwas näher zugehört, und dazu die eigenen Ideen, die ihre Quellen aus Folk und Country beziehen, eingebracht.
Ein feines Scheibchen aus dem großen Musikkuchen, ich gratuliere hiermit höchstpersönlich zu einer gelungenen Veröffentlichung.
Line-up:
Buford Pope (vocals, acoustic guitar, banjo, harmonica)
Mattias Pedersen (drums)
Jürgen Lindström (bass)
Pelle Jernryd (electric guitar, dobro, lap steel)
Anna Liljeborg (harmony vocals)
Amir Aly (electric guitar, Hammond, piano, accordion, percussion, harmony vocals)
Flip Runesson (fiddle)
Tracklist |
01:Brothers Of Mine
02:Somebody Like You
03:Yours And Mine
04:Faces Don't Smile
05:What She Wants
06:Weary
07:A Garden Rose
08:Another Man's War
09:Bad Enough
10:The Long Way Back Home
11:The Gambler
12:Don't Turn On Me Now
13:Got To Me Blues
(all music and lyrics by Buford Pope)
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