The Burning / Rewakening
Rewakening Spielzeit: 47:06
Medium: CD
Label: Massacre Records, 2009
Stil: Thrash/Death Core

Review vom 17.02.2009


Jens Groh
»It Came from the North«
Ja, aus dem Norden kommen sie, die Buben von The Burning, und was uns die Dänen mit "Rewakening" vor die Futterluke ballern, kann als eine bestialische Kreuzung aus Death Metal, Thrash Metal und altem Hardcore bezeichnet werden.
Alter Hardcore, weil sich hier nicht irgendwelcher Metalcore-Gesang der Marke 'Ich-habe-Verstopfung-und-mein-Gesang-klingt-danach' mit eingeschlichen hat... nein, Fronter Johnny erinnert (in den cleanen Passagen) doch sehr an Black Flag zu Zeiten, als Henry Rollins dort noch das Mikro schwang. Und das ist eine sehr angenehme Abwechslung zu dem, in letzter Zeit doch sehr in Mode gekommenen Gebrüll so mancher Metalcore-Band.
Natürlich hat Johnny nicht nur Hardcore-Vocals parat, zwischendurch grunzt er auch und klingt dann wie der kleine Bruder von Bo Summer, Sänger von ihren Landsmännern und Assi-Deathern Illdisposed.
Auch die Musik hat verdammt viel alten Hardcore in ihren Hass-Eruptionen zu bieten, schon weil nur mit einer Gitarre gezockt wird, wie die Band so schön verkündet: »No swedish twin Guitars here«. Das macht das Ganze zwar ein bisschen weniger melodiös, ist aber nach mehreren Durchläufen doch mit einprägsamen Passagen und gelungenen Hooklines gesegnet und erfrischend anders. Zum Glück, möchte man sagen, denn es gibt schon zu viele In Flames- und Soilwork-Klone auf dieser Welt.
Besonders hervorzuheben sind Songs vom Kaliber "Carnivora" und "Evangelical Cannibal", die Mid-Tempo mit viel, sehr viel Groove zu bieten haben.
Oder das fast schon als doomig zu bezeichnende "Eight Legged Omen", das wahrlich wie ein Ungetüm auf acht Beinen daher geschlichen kommt und alles dermaßen platt walzt, dass einem Hören und Sehen vergeht - so unglaublich heavy wie es nur Bands wie Panzerchrist zu zocken zu verstehen. Eine Tatsache, die nicht ganz so abwegig erscheint, hat doch Gitarrist Rasmus seine Sechssaitige schon in den Dienst des Panzerchristen gestellt.
Auch "Unspeakable" spielt mit diesem Gegensatz aus furioser Raserei und völligem Dampfwalzen-Sound, was die Sache zu jedem Zeitpunkt interessant hält, und einen nicht ruhig auf der Couch sitzen lässt. Zu The Burning-Songs möchte man sich am liebsten das Shirt vom ohnehin schon verschwitzten Leib reißen und wild durchs Eigenheim pogen. Mit den gebotenen Slam-Parts wird einem auch immer wieder genug Zeit geboten, sich noch eine Büchse Bier in den Hals zu gießen, um sie anschließend mit voller Wucht zu zerdeppern!
Wer also das erste Album der Nordmänner kennt und mag, wird auf deren zweitem Wurf nicht enttäuscht. Alle anderen, die erst jetzt The Burning auf dem Schirm haben, sollten auf jeden Fall mal beide Horchlöffel aufstellen, denn das was hier geboten wird kann niemanden kalt lassen, der auch auf Bands wie Illdisposed, Panzerchrist, Hatesphere, Bolt-Thrower, Pantera und Hardcore der Marke Black Flag, Sick Of It All, Biohazard und Co. steht.
So, und jetzt werde ich mir erst mal ne Dose Bier öffnen, The Burning in den Player werfen, und den Rest kennt ihr ja…….AAARRRRHHH!!!!
Line-up:
Johnny Haven (vocals)
Rasmus Vinding (guitar)
Thue Moeller (bass)
Toby Hoest (drums)
Tracklist
01:It Came From The North
02:Cloven Hoof
03:Carnivora
04:Eight Legged Omen
05:Repentance (Burned On The Stake)
06:Father They Call Me The Heretic
07:He Who Whispers In The Back Of Us All
08:Evangelical Cannibal
09:Unspeakable
10:Live To The Goat
11:Rewakening
12:My Apostacy
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