The Bush League / Can Of Gas & A Match
Can Of Gas & A Match Spielzeit: 58:05
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Blues Rock

Review vom 26.01.2014


Wolfgang Giese
In Richmond/Virginia startete 2007 das Dasein dieser Band um die Gründer JohnJason Cecil und Shane Parch. Die aktuelle Platte wurde in Memphis aufgenommen. The Bush League zollt all jenen Tribut, die als Inspirationsquelle dienten, angefangen von Robert Johnson über Howlin' Wolf bis zu RL Burnside. Traditioneller Blues wird so mit aktuellen Strömungen verknüpft sowie diverse Entwicklungen auf dem Weg hierhin mit einbezogen.
Doch zunächst gibt es einen langsamen Blues, mit prominentem, pumpendem Basslauf und satt angezerrter Gitarre, etwa in der Art eines Billy Gibbons. Doch hinzu kommt noch der satte 'Slide', der den Song so richtig laut werden lässt, bevor sich die Band in diesem fast acht Minuten langen Auftakt wieder ganz zurücknimmt.Cecil singt leidenschaftlich-überzeugend und zusammen mit Parch an der Gitarre zeigen beide, dass sie wohl schon lange zusammen musizieren. Das bedeutet nun nicht, dass der Rest der Band überflüssig wäre, doch Hauptaugenmerk richtet man - aufgrund ihrer ungeheuren Präsenz - unweigerlich auf Gesang und Gitarre.
"Devil Cryin' In The Churchyard" groovt ganz locker und ich denke, spätestens hier zeigt sich die wichtige Rolle des Bassisten, der sehr geschmeidig agiert. Der Drummer nimmt dann schon eher eine nicht so vordergründige, sondern eher begleitende Rolle ein - bzw. die Drummerin, denn hier gibt es 'weibliches Rhythmusgefühl' und das klappt einwandfrei. So vermag Debbie Flood ihre Jungs gut anzutreiben. Interessant ist die Mischung der Band aus zwei farbigen (Gesang, Bass) und zwei bleichgesichtigen Musikern (Gitarre, Schlagzeug). So vermischen sich dann auch typisch 'farbige' Blueselemente mit solchen des typisch 'weißen' Blues Rocks zu einer anregenden Mixtur, die auch eher an puristischem Blues interessierten Menschen wie mir wohliges Wohlwollen entlocken kann.
Archaische Formen des Blues-Revivals, wie sie von Leuten wie RL Burnside oder Junior Kimbrough praktiziert werden, treffen in oft auffälliger Weise auf Spielarten des britischen Bluesbooms der Sechziger, so zum Beispiel bei "Gotta Woman". Aushängeschild ist meiner Meinung nach der stets prägende Gitarrensound, der - gemäß des Albumtitels - durchaus als Streichholz fungieren kann, um ein Benzinfass in Brand zu stecken. Und auf "'59 Chevy" zum Beispiel geschieht dies noch mit einer Prise Funk als weiteres Element dieser Musik dazu. "Mexico" zielt gitarrenmäßig mit der offen gespielten Resonator-Gitarre dann wieder eher in traditionelle Richtungen.
Satt rockend und mit Shuffle-Rhythmus kommt "Penicillin" als ein recht anspringender Song. Ja, insgesamt vermag die Band, den direkten Weg zum Nerv des Zuhörers zu beschreiten, ohne viel Schnickschnack und unbeschwert, mit gutem Feeling, wird eine moderne Form des Blues präsentiert. Dieses Album spricht all meine Bluessinne an!
Ich wünsche der Bush League mit "Can Of Gas & A Match" viel Erfolg - verdient hat sie ihn!
Line-up:
JohnJason 'Sleepy Eyed Jay' Cecil (vocals)
Shane 'Chicago Slim' Parch (guitars)
Royce Folks (bass)
Debbie Flood (drums)
Unknown (piano -#9)
Tracklist
01:Can Of Gas & A Match [Cecil, Folks, Frederick, Parch] (7:46)
02:Devil Cryin' In The Churchyard [Cecil, Flood, Folks, Parch] (5:13)
03:Gotta Woman [Cecil, Parch] (2:57)
04:Don't Touch My Liquor [Cecil, Dinsmore, Folks, Murray, Parch] (4:00)
05:Runnin' Through The River [Cecil, Dinsmore, Folks, Parch] (7:42)
06:'59 Chevy [Cecil, Ellett, Folks, Parch] (3:38)
07:Mexico [Cecil, Dinsmore, Folks, Murray, Parch] (5:10)
08:Penicillin [Cecil, Parch] (3:31)
09:38 Special Blues [Cecil, Parch] (7:47)
10:Death Of Robert [Cecil, Folks, Frederick, Parch] (6:53)
11:Prodigal Son (Bonus Track) [Wilkins] (3:55)
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