Buttercup Society / High Tec Surprise
High Tec Surprise Spielzeit: 36:52
Medium: CD
Label: Jazzhaus Records, 2013
Stil: Pop, Rock

Review vom 27.11.2013


Wolfgang Giese
Diese Platte ist als LP erschienen und als Dreingabe für alle Freunde des anderen Formats ist noch eine CD beigefügt. Die Buttercup Society stammt aus Freiburg und versucht sich im Genre britischer Gitarrenbands. Und so startet die Platte dann auch mit dem Akzent auf Gitarren, die in ihrer Dichte einen intensiven Sound bereiten. Dazu fällt mir auf, dass die durch die Instrumente erzeugte, stark melodiebetonte Harmonie von einem sehr guten mehrstimmigen Gesang begleitet wird. Nach dem Pop-Einstieg zieht es mit "In Stereo" ein wenig rockig an, doch bleibt eine entsprechende Härte aus. Soft-Pop Rock, das passt hier irgendwie und die Gitarren werden nun von Keyboards unterstützt, mit nahezu Mellotron-artigen Klängen, die jedoch ganz dezent im Hintergrund bleiben.
Die Musik klingt international konkurrenzfähig. Man spürt die große Sorgfalt, die mit bei Einspielung und Produktion eingesetzt worden ist. Der Lohn ist dann auch, dass sehr gefällige und harmonische Musik entstand, die man gern hören mag, weil sie nicht besonders aufregend für die Nerven ist, sondern eher in Richtung Balsam für derselbigen tendiert. Dabei heißt das beileibe nicht, dass gepflegte Langeweile geboten wird, sondern Unterhaltung steht ganz im Vordergrund und stets sind es kleine wohl durchdachte Nuancen verschiedener Klangelemente, die aufmerksam machen. Leicht und luftig marschiert die Musik über die gesamte Laufzeit der Platte und ich kann dem alleinigen Songschreiber Jens Kreuzer dazu gratulieren, schöne Popmusik geschaffen zu haben, mit dem einen oder anderen Song, der Ohrwurmcharakter aufweist. Seine und die des anderen Gitarristen Beiträge sind dazu noch sehr fein in die Stücke eingearbeitet. Nur gelegentlich gibt es ein längeres Solo vor, dabei ist jenes von "Thumb Bird" ein sehr schönes und gefühlvolles geworden.
Dadurch hat man überwiegend Wert auf einen Gesamtausdruck der Musik gelegt, der einheitlich genau so funktioniert. So hat diese Platte ein hohes Niveau vorzuweisen, das internationales Format hat. Schade fand ich es, zu lesen, dass sich Jens Kreuzer mit dieser Platte angeblich verabschieden will und hoffe, das ist nicht ernst gemeint. Vielmehr meine ich, er sollte weitere Songs schreiben und auch in dieser Formation weiterarbeiten, denn so könnte sich endlich einmal eine ernstzunehmende neue deutsche Band im Pop Rock-Bereich etablieren.
Fein gemacht ist die Aufmachung der LP - so wie ich es aus den Sechzigern kenne, stellt sich die Band auf der Rückseite einzeln vor und berichtet nach alter Manier über Vorlieben und solche Dinge, die nicht auf Wohlwollen stoßen, Lieblingsfarbe und so weiter. Wie ein netter Gag in Form alter Platten oder auch in Musikzeitschriften jener Tage kommt mir das vor.
Line-up:
Carsten Willie (vocals)
Jens Kreuzer (guitars, keyboards, vocals)
Daniel Barth (drums, percussion, guitars, vocals)
Daniel Gorzalka (bass, vocals)
Ralf Paske (guitars)
Bernd Schmidt (organ)
Niels Kaiser (pedal steel, electric guitars)
Coco Buchholz (accordion)
Tracklist
01:When The World Turns Around
02:In Stereo
03:I Had Enough
04:Kiss Me Or I Have To Go
05:Thumb Bird
06:I Am The Shimmering Dawn
07:Ru Tu Tu Tu
08:Gertrude
09:Love Face
10:Not Even Strong
(written by Jens Kreuzer)
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