Nach seinem grandiosen, wenn auch nicht sehr gut besuchten, Konzert im August letzten Jahres und der eher dürftigen Vorstellung von Gregg Allman im April, durfte man durchaus gespannt sein, ob Dickey Betts seiner hoch gesteckten Messlatte erneut gerecht werden würde.

Die 'Magic City Music Hall' in Johnson City ist ein relativ kleiner Club mit einem Fassungsvermögen von ca. 1500 Leuten.
Dennoch schaffen es die Betreiber immer wieder Klassiker wie z.B. Dave Mason, Little Feat, Leon Russell, Motörhead, Twisted Sister oder die oben erwähnten Dickey Betts und Gregg Allman zu buchen. Und das zu Eintrittspreisen von 15 - 20 Dollar. Dazu noch sehr angenehme Preise für Speis & Trank. Mit Tränen in den Augen versucht man erst gar nicht, dies mit deutschen 'Verhältnissen' zu vergleichen.

Um es vorweg zu nehmen: Der gute alte Dickey hat seinen letzten Auftritt diesmal sogar noch übertroffen. Die Band legt mit "High Falls" los, gefolgt von "Statesboro Blues". Die gesamte Band rockt und groovt, als würde es kein Morgen geben.

Im Line up hat es gegenüber dem Vorjahr einige Veränderungen gegeben. Dickey hat sowohl den Bassisten, als auch den zweiten Gitarristen (im Vorjahr 'Dangerous' Dan Toler) ausgetauscht. So spielt mittlerweile sein Sohn Duane Betts die zweite Geige, äh, Gitarre. Addiert wurden ein zweiter Drummer und Kinky, die für sehr coole und passende Background Vocals sorgte. Das Programm bestand fast ausschließlich aus Allman Brothers Band-Songs, die aus Dickey's Feder stammen. "Change My Way Of Livin'", "In Memory Of Elizabeth Reed", "Blue Sky", "Southbound", "Ramblin' Man", "No One To Run With", "Seven Turns" und "Jessica", um nur mal die bekanntesten zu nennen.

Nach zwei Sets von jeweils 60 - 70 Minuten verlässt die Band unter frenetischem Jubel der Fans die Bühne.
Ein Wahnsinns-Abend, den der Verfasser dieser Zeilen unter anderem deshalb nie vergessen wird, weil ihm der Meister persönlich zum Abschied sein guitar-pick zuwirft.
Komm' zurück im nächsten Jahr!!!!