Don Beck / Silent Thunder
Silent Thunder Spielzeit: 46:19
Medium: CD
Label: Cactus Rock Records (Tate Music Group), 2013
Stil: Singer/Songwriter, Rock

Review vom 28.07.2014


Steve Braun
Manchmal dauert es eben 'ein kleines bisschen länger' bis zum Durchbruch - dafür geht's danach vielleicht umso schneller. Seit Kindertagen - insgesamt seit 49 Jahren - bearbeitet Don Beck seine Gitarre, schrieb über 300 Songs, gewann mehrere Auszeichnungen und erhielt daraufhin zahlreiche Vorstellungen im TV. Trotzdem dauerte es bis zum Juli des vergangenen Jahres, bis mit "Silent Thunder" Becks Debütalbum erscheinen konnte.
Beck kann durchaus stolz auf seine Beharrlichkeit sein, doch der Erfolg trägt auch zwei 'Vornamen': Don Johnson, der immer an den Musiker aus Colorado glaubte und für die nötigen Kicks sorgte, sowie der namhafte Nashville-Produzent Neal James, der die Songs für "Silent Thunder" schlichtweg großartig fand und bereitwillig produzierte.
Nun legt das deutsche Indie-Label Cactus Rock Records diese Scheibe erstmals für den hiesigen Raum auf - die Freunde uramerikanischer Rockmusik wird es freuen.
Der 'stille Donner' präsentiert sich hemdsärmelig-lässig, verbreitet das für den Süden der US typische Laissez-faire. Die Musik bewegt sich zwischen dem Singer/Songwriter-Genre, entspanntem Westcoast- und knackigem Roots Rock. Don Becks Stimme verfügt zwar über Ausdrucksstärke und Präsenz, allerdings ist sie (mir) gelegentlich nicht dezidiert genug. Etwas zupackender könnte die Darbeitung schon sein - kleine Kanten und Raubeinigkeiten stehen dem US-Rock nun einmal besonders gut. Ich meine solche kleinen 'Giftigkeiten' wie im (tollen) Opener "This Raging Fire". Doch passt sich der Gesang eher (und durchaus gut) in den harmonisch-melodischen Gesamteindruck von "Silent Thunder" ein.
Aus kompositorischer wie instrumenteller Sicht gibt es wenig bis nichts zu mäkeln. Die Songs sind zumeist ausgezeichnet arrangiert und Don Johnsons Band liefert im Hintergrund saubere Arbeit ab.
Am besten klingt "Silent Thunder" immer dann, wenn geradlinig gerockt wird, wie im stürmischen "This Raging Fire", den cool schrammelnden Roots-Rockern "Eliza" und "Lea" sowie dem Indie-Charme versprühenden "What Does It Matter".
Aber auch die balladesken Momente bringt Don Beck stimmungsvoll rüber. Bei "The Lonely Heart" möchte man am liebsten vor lauter Melancholie zerfließen. Wenn diesen dann obendrein noch ein kleines 'Jazzy-Feeling' verpasst wird, "Hot Summer Nights" und "Pictures" seien hier genannt, kommt das gleichermaßen anregend beim Hörer an, selbst wenn hier Becks Stimme manchmal etwas unsicher schwankt.
Die 'klassischen' Singer/Songwriter-Komponenten ("The Man I Be", "Silent Still") kommen ebenfalls nicht zu kurz - werden im Longtrack "The Way Of The Wind" sogar geradezu zelebriert.
In der Summe ist Don Beck ein ansprechendes Debüt gelungen. "Silent Thunder" lässt sich genüsslich hören, auch wenn vielleicht nicht DER Übersong dabei sein sollte, der sich unvergesslich ins Langzeitgedächtnis einbrennen könnte. Einfach mal antesten...
Das aktuelle Album nennt sich "Shadow Of Dreams", hört sich nach den ersten Eindrücken deutlich rockiger an und wird in Kürze ebenfalls von uns besprochen.
Line-up:
Don Beck (vocals, guitars)
Dan Furmanik (guitars)
Jim Kirby (keyboards)
Bob Babbitt (bass)
Mark Beckett (drums)
Tracklist
01:This Raging Fire (3:30)
02:The Man I Be (4:06)
03:The Lonely Heart (4:20)
04:Eliza (4:05)
05:Hot Summer Nights (5:35)
06:Della's Gone (3:41)
07:Still Silent (3:12)
08:Lea (4:03)
09:Pictures (4:33)
10:What Does It Matter (3:28)
11:The Way Of The Wind (5:46)
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