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Jackson Browne & David Lindley / En Vivo Con Tino
Love Is Strange
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Ach, schon wieder all' die bekannten Titel, mögen manche sagen, nachdem Jackson Browne einige davon ja bereits auf den beiden Live-Solo-Platten "Solo Acoustic, Volume 1" (2005) und "Solo Acoustic Volume 2" (2008) interpretierte.
Nach dem aus meiner Sicht eher schwachen Album "Time The Conqueror" (2008) aber dennoch ein wahrer Lichtblick, und zwar auch aufgrund eines ganz besonderen Ereignisses! Eine Wiedervereinigung war angesagt.
Ein Musiker ist es gewesen, der den Sound von Browne's ersten Platten stark beeinflusste, ein Team, das zusammenpasste und sich perfekt ergänzte. Ich spreche natürlich von David Lindley, diesem Exzentriker der kalifornischen Musikszene. Dabei liegt diese Reunion bereits vier Jahre zurück. Beide zusammen unternahmen 2006 eine Tournee durch Spanien und die Musik setzt sich zusammen aus fünf Konzerten.
Eingeladen vom 'Barcelona Guitar Festival' spielte die Band im 'Palau de la Música'. Mit sanften Tönen, typisch sanft- und wehmütigem Gesang von Browne, typischen Klänge Lindleys auf der 'Hawaiian guitar', und dazu Tino am Cajón: "I'm Alive", ja, das wird hier deutlich belegt, lebendig wie eh' und je, das begnadete Gespann der beiden Musiker, die sogleich eine Atmosphäre wie auf der berühmten Platte Running On Empty entfachen - dieses einsame Gefühl, 'on the road' zu sein. Ach, da wird einem sogleich ganz warm ums Herz und schöne Erinnerungen purzeln nur so heraus. Nach einer kurzen spanischen Ansage kommt eines meiner liebsten Stücke der beiden Musiker, "Call It A Loan", David hier an der Bouzuki. Eine wunderbare Stimmung zieht sich durch die beiden CDs, das ist quasi eine 'Unplugged-Greatest Hits- Session'. Ich möchte an dieser Stelle auch gar keine Vergleiche zu den Originalversionen anstellen, man sollte die Musik, wie sie genau hier gespielt wird, genießen!
Und das kann ich aus voller Überzeugung, denn die Musik berührt mich tief im Inneren, sie wird mit soviel Wärme und Gefühl und Ausdruck geboten, dass ich nicht umhin komme, auch dieser Veröffentlichung ein ganz besonderes Prädikat auszustellen und sie in meine persönliche Bestenliste des noch laufenden Jahres einzureihen. Mit anderen Worten - TIPP!
Doch nicht nur den typischen Jackson Browne hört man auf "Looking East", der Titel ist ja naheliegend, denn es sind fernöstliche Elemente integriert: Lindley an der arabischen Laute, 'Oud', und Tino bedient die Tablas. Das wiederum bedeutet für mich einen Brückenschlag zu Lindleys früherem Schaffen bei der wegweisenden Band Kaleidoscope, die bekannterweise auch solche Elemente in ihrem Spiel mit einbezog. Darüber hinaus kommen auch Stücke von Lindley zum Einsatz; "Mercury Blues" und "El Rayo X" seien genannt. Der erste Song kommt sehr druckvoll und ist sehr eingängig, der zweite hat einen fröhlichen Anstrich und schaukelt unverdrossen vor sich hin. Lindley jeweils mit seiner schneidenden Stimme, das macht Laune. Eine besondere Stimmung wird auf "The Crow On The Cradle" erzeugt: Da wird es keltisch, wenn David die Fiddle zur Hand nimmt und Carlos Núñez die Whistle spielt. Sehr wehmütig und ergreifend, diese Nummer , und das sechs Minuten lang.
Einer meiner weiteren persönlichen Höhepunkte bietet sich mir in der Gestalt des Titels "Take It Easy", das Browne zusammen mit Glenn Frey geschrieben hat und das die Eagles
einst auf ihrem Erstling veröffentlichten. Ich liebe sie alle, jene 'Adlerversion', die damalige von Browne und auch diese hier.
Um gleich geschickt zur zweiten CD überzuleiten, ist dies ein guter Moment. Kiko Veneno, Paul Rodriguez und Charlie Cepeda werden angesagt, und mit "Tu Tranquilo" wird der soeben genannte Titel noch einmal gespielt, "Kiko's Version", so heißt es. Man muss schon genauer hinhören, um dieses spanischsprachige Stück entsprechend zu interpretieren. Ein Farbtupfer!
Farbtupfer gibt es auf der CD 2 dann gleich mehrere. Neben den herkömmlichen Nummern in der Triobesetzung gibt es als Schmankerl noch "These Days" mit dem Gesang von Luz Casal und "The Next Voice You Hear" in voller Besetzung (siehe Line-up), und das über neun Minuten lang! Ein starkes Stück ist natürlich auch die herrliche Version von "Stay" (u.a.Maurice Williams), das hier mit "Love Is Strange" gekoppelt ist (»Stayhay just a little bit longer ...., why don't you stayhayhay, just a little bit longer«, und das Publikum singt mit). Immer wieder ein 'Bringer', dieser Titel!
Zusammenfassend muß ich noch einmal meine Freude darüber ausdrücken, dass diese Konzerte mitgeschnitten wurden und nun endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Dank an die Verantwortlichen! Das ist Musik mit hohem Unterhaltungsfaktor, zum Träumen, um die Laune zu heben und zu geniessen! Und Spaß hat es mit Sicherheit auch den Akteuren gemacht, man kann es förmlich spüren!
Am 15.6.2010 sind Browne und Lindley übrigens im Hamburger Stadtpark live zu genießen.
Line-up:
Jackson Browne (vocals, acoustic guitar, baritone guitar) David Lindley (vocals, Hawaiian guitar, fiddle, bouzouki, oud) Tino di Geraldo (cajon, tablas) Kiko Veneno (vocals - CD 2, #5, 13) Luz Casal (vocals - CD 2, #8) Carlos Núñez (whistle - CD1, #7, CD 2, #13) Javier Mas (archeleúd -CD 2,#13, banduria - CD 2, #3) Charlie Cepeda (baritone guitar -CD 2, #5, 13) Raul Rodriguez (tres -CD 2, #5, 13)
Externe Links:
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