JC Brooks & The Uptown Sound / Howl
Howl Spielzeit: 43:20
Medium: CD
Label: Bloodshot Records, 2013
Stil: Indie Soul, Rock

Review vom 17.07.2013


Wolfgang Giese
Mit dem Titelsong des Albums startet eine soulhaltige Reise. Die metallisch klingende, aggressiv gespielte Gitarre paart sich mit pluckerndem Bass und treibendem Schlagzeug. Schon nach etwa zwei Minuten öffnen sich Türen für Assoziationen: Motown Soul, Steve Cropper, Rhythm&Blues in einer Mischung mit Rock und vielleicht sogar Anleihen aus dem Bereich Punk. Spätestens beim Durchlauf der weiteren Songs taucht das eine oder andere auf. War der Vorläufer "Want More" noch mehr souliger orientiert, hat sich das Spektrum nun erweitert. Und das auf der Basis alter und bekannter Sounds. Da dringt Pop der Achtziger im Stile eines Paul Young ebenso durch wie die Musik von Otis Redding oder Prince. Gesanglich dringt dies bei "Rouse Yourself" durch.
Also eine Menge Retro gepaart mit einem Revival der Achtziger und neuzeitlichen Klängen - eine so ganz besondere Melange, die nicht für jedermann hörbar sein wird. Für Soulfans wahrscheinlich ein wenig zu wenig Soul, für Funkfreunde zu rockig und für Hörer von Rockmusik eben zu soulig. Das jedenfalls spricht dafür, dass die Mischung gelungen ist. "Before You Die" klingt wie die scharfe Gitarre von Nile Rodgers von Chic, aber es funkt gewaltig und ist für mich ein Höhepunkt der Platte. Allein der emotional sehr engagierte Gesang von JC Brooks ist eine Bank für sich.
So zieht sich die Musik wie an einem straffen Faden über die Gesamtlänge, ohne steif zu wirken. Ein elastischer Faden eben mit Auspendelungen zu allen Seiten - auch eine die Tränendrüse reizende Ballade ist mit "River" dabei. Meine Güte, das ist doch Otis Redding pur!

Tja, welchen Obertitel soll man dieser Musik nun geben? Ich las etwas von Indie Soul, nun ja, meinetwegen, vielleicht auch Soul Rock? Die Band stammt übrigens aus Chicago und formierte sich im Jahre 2007. Sie steht für moderne und energiegeladene Soulmusik, die recht stark 'weiß' angestrichen ist. Schließlich sind ja auch vier Bleichgesichter in der Band. Am meisten kommt das bei "Control" zum Ausdruck. Ein nicht unbedingt für die Platte typisches Stück, denn hier regieren Rock und Pop. Alles in allem eine recht gelungene Fusion!
Line-up:
JC Brooks (vocals)
Billy Bungeroth (guitars)
Andy Rosenstein (Rhodes, keyboards)
Ben Taylor (bass)
Kevin Marks (drums)
Tina M. Howell (backing vocals)
Tracklist
01:Howl
02:Married For A Week
03:Rouse Yourself
04:Security
05:Ordinary
06:Before You Die
07:Not Alone
08:River
09:Cold
10:Control
11:These Things
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