Bei einigen dürfte angesichts dieses Namens ein 'Flashback' ausgelöst werden.
Genau - die Erinnerung führt zurück in die frühen Siebziger, zu dem damals nicht gerade unbekannten Duo Batdorf and Rodney!
John Batdorf war seinerzeit maßgeblich verantwortlich für die meistens Songs und die Lead Vocals. Nach dem Split jener Formation hörte John nie auf, Musik aufzunehmen, nur einen hohen Bekanntheitsgrad konnte er nicht halten. Nach einigen Soloveröffentlichungen nun eine weitere.
Der erste Eindruck scheint klar, der Titel "What D'Ya Got" klingt, als hätten ihn die Eagles in ihrer mittleren Phase aufgenommen, kurz vor "Hotel California". Ein wenig wie Don Henley hört sich Batdorf durchaus an.
Klar, das geht eindeutig in Richtung Westcoast-Sound, das sonnige Kalifornien lässt grüßen.
Und daraus resultiert zwangsläufig angenehm unkomplizierte Musik, die jedoch nicht von simpler Natur ist, sondern durch feine, kleine Arrangements bestechen kann. Ob nun Instrumente wie Mandoline, Banjo oder die Fiddle stimmungsdienlich eingesetzt werden oder die Vokalarrangements an die besten Zeiten von Crosby, Stills, Nash & Young erinnern ("Love: All I Really Know About It"). So wird das Westcoast-Spektrum in all seiner Vielfalt geboten, seien es mehr rockorientierte Klänge wie beim Titelsong, seien es Einflüsse von Country bei mehreren Stücken, oder seien es solche wunderschönen Soft Rock-Balladen wie z.B. "Will I Love You Forever".
Produziert und arrangiert von John Batdorf, ergibt sich somit ein harmonisches Gesamtbild mit Musik, die verdammt 'altmodisch' ist und sicher wenig 'airplay' erhalten wird. Schade, denn sein Album hat es verdient, gehört zu werden. Verantwortlich wird sicher sein, dass Batdorf mit solcher Musik seinerzeit in das Geschäft einstieg und offensichtlich nie davon los gekommen ist. Ich finde es gut, und nicht nur angesichts des Namens erlebe ich einen 'Flashback', sondern auch beim Anhören.
Das Talent und das Können, über das Batdorf unbestritten verfügt, setzt er hier gekonnt ein und kann mit einer Synthese aus Kraft und Melancholie eine geschlossene Leistung vorlegen. Gestandene Musiker helfen ihm dabei, darunter einige bekannte Namen, alte Haudegen sozusagen.
Wie schon der Titel sagt: Der alte Mann träumt, und nimmt andere alte Männer mit auf diese Reise. Sicher kein Geniestreich, aber hochwertig auf jeden Fall. Und für Fans der Eagles eigentlich ein Muss. So sehe ich das!
Das hast Du gut gemacht, John!
Line-up:
John Batdorf (lead vocals, background vocals, acoustic guitars, bass, piano, percussion)
Phil Parlapino (accordion)
Kevin Dukes (electric guitar)
James Harrah (electric guitar)
Michael Dowdle (electric guitar, acoustic guitar, mandolin)
Fred Sokolo (mandolin, dobro, banjo)
Luke Halpin (mandolin, fiddle)
Greg Leisz (lap steel, pedal steel)
Mark Browne (bass)
Bill Batstone (bass, background vocals)
Tom Walsh (drums, percussion)
Dan Navarro (background vocals)
Harry Stinson (background vocals)
George Merrill (background vocals)
Gary Falcone (background vocals)
Lily Wilson (background vocals)
Andrea Robinson (background vocals)
Matt Batdorf (background vocals)
Michael McLean (background vocals)
James Lee Stanley (background vocals)
Steve Bauman (background vocals)
Tracklist |
01:What D'Ya Got
02:Love: All I Really Know About It
03:That Don't Seem Right To Me
04:I Fall To Pieces
05:Will I Love You Forever
06:Old Man Dreamin'
07:I Thought I'd Try A Love Song
08:Ain't No Way
09:Don't Tell Me Goodbye
10:Sixteen
11:I Will Rise
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